Weg frei für mehr Kita-Plätze
(Frankfurt am Main) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat begrüßt, dass der Bundestag mit rot-grüner Mehrheit das Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) beschlossen hat und damit die Blockade vor allem der unionsregierten Bundesländer umgeht. Jetzt ist der Weg frei für den längst überfälligen Ausbau von Plätzen in Tageseinrichtungen für Kinder, die jünger als drei Jahre sind. Mit einer Frist bis zum Jahr 2010 sind die Kommunen verpflichtet, Deutschland an das europäische Niveau der Kinderbetreuung heranzuführen, sagte der stellvertretende GEW-Vorsitzende Norbert Hocke heute in Frankfurt a.M..
Er appellierte an die Kommunen, jetzt mit Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Eltern einen Pakt für mehr Kinderfreundlichkeit zu schließen. Ziel sei, konkrete Schritte für neue Plätze vor Ort zu vereinbaren. Hocke warnte jedoch davor, auf die Schnelle Billiglösungen zu erfinden. Es kann nicht darum gehen, sagte der GEW-Vize, irgendwie irgendwelche Plätze zu schaffen. Schließlich geht es um kleine Kinder. Die Mädchen und Jungen brauchen eine verlässliche Betreuung und Erziehung durch gut ausgebildete Erzieherinnen. Dazu gehöre auch, mit den Tagesmüttern keinen Wettbewerb der billigsten Anbieter anzuzetteln. Tagesmütter müssten in ein Gesamtkonzept kommunaler Kinderbetreuungsstrukturen eingebunden werden. Dabei werde sich herausstellen, dass nicht immer komplett neue Einrichtungen aufgebaut werden müssen. Der bessere Weg sei, das Angebot in Kooperation mit bestehenden Tageseinrichtungen für Kinder unter drei Jahren auszubauen.
Die GEW sei bereit, Konzepte zu entwickeln und Fortbildungsangebote zu machen. Die Erzieherinnen müssen auf die neue Aufgabe anspruchsvoller Pädagogik mit Kindern, die jünger als drei Jahre sind, qualifiziert vorbereitet werden. Der Qualitätsmaßstab für die Angebote lautet: Bildung, Erziehung und Betreuung müssen realisiert werden, betonte der Gewerkschafter.
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