Pressemitteilung | (AWO) Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.

Wehrpflicht und Zivildienst leisten einen gleichwertigen Beitrag zur Bürgergesellschaft

(Berlin) - „Wehrdienst und ziviler Ersatzdienst sind ein gleichwertiger Dienst in der Bürgergesellschaft“, hoben in einem Meinungsaustausch Bundesverteidigungsminister Peter Struck und für die AWO das geschäftsführende Bundesvorstandsmitglied Rainer Brückers hervor. Anlass für das Gespräch waren die bekannt gewordenen Überlegungen zur Verkürzung des Grundwehrdienstes und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für den zivilen Ersatzdienst.

Die mögliche weitere Verkürzung des Grundwehrdienstes bzw. die generelle Debatte um Wehrpflicht oder Berufsarmee sei letztendlich eine politische Entscheidung des Parlamentes betonte Brückers, aber es sei gerechtfertigt und wünschenswert, wenn sich Bürger und Bürgerorganisationen an dieser Diskussion aktiv beteiligten. Aus der Sicht der AWO sollten bei der Alternative Wehrpflicht- oder Berufsarmee nicht allein haushaltstechnische Fragen im Vordergrund stehen, sondern ob Wehrdienst oder Ersatzdienst nicht ein wichtiger gleichrangiger Beitrag junger Menschen zur bürgerschaftlichen Partizipation seien. Die wachsende Rolle der Bundeswehr an weltweiten friedenssichernden Maßnahmen, beispielsweise im Kosovo, in Mazedonien und Afghanistan und möglicherweise unter UN-Mandat im Nachkriegs-Irak seien dafür ein Indiz.

Bundesverteidigungsminister Struck bestätigte in diesem Zusammenhang die gute, effiziente und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen den zivilen Einsatzkommandos der Bundeswehr und AWO International beim Wiederaufbau zerstörter Wohnhäuser und sozialer Einrichtungen im Kosovo. „Unsere Bürger in Uniform haben in enger Kooperation mit der humanitären AWO Auslandshilfe einen wichtigen Beitrag zum sozialen Frieden dort geleistet“, betonte Struck. Eine Berufsarmee könnte friedenssichernde Maßnahmen dieser Art weitaus weniger im Bewusstsein der Bevölkerung verankern als engagierte Wehrpflichtige.

Im Hinblick auf die Konsequenzen, die sich für den Zivildienst aus einer weiteren Wehrdienstverkürzung ergäben, verwies der Bundesverteidigungsminister darauf, dass Wohlfahrtsverbände und die im Bundeskabinett zuständige Familienministerin über neue, organisationsfähige und flexible Einsatzfelder für zivile Ersatzdienstler weiter in Verhandlungen bleiben müssten. Aus seiner Sicht seien nicht Einsatzzeiten das allein entscheidende, sondern der Beitrag, den junge Menschen mit ihrem Engagement für die Gesellschaft erbrächten.

Quelle und Kontaktadresse:
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