Weichen stellen für Öko-Landbau

(Berlin/Gräfelfing) – Als einzig richtige Entscheidung begrüßte Naturland den Rücktritt von Bundeslandwirtschaftsminister Funke am 9. Januar. Naturland Geschäftsführer Gerald A. Herrmann beglückwünschte die neue Ministerin für Verbraucherschutz und Landwirtschaft, Renate Künast, zu ihrer Ernennung und begrüßte den neuen Zuschnitt des Bundesministeriums. Gleichzeitig forderte Herrmann, umgehend mit der Umsetzung einer großflächigen Umstellung der deutschen Landwirtschaft auf Ökologischen Landbau zu beginnen und die entsprechende Marktentwicklung zu unterstützen.

Der Ökologische Landbauverband hatte in einem Schreiben an Bundeskanzler Schröder bereits am 03.12.2000 den Rücktritt von Minister Funke gefordert, da er offensichtlich unfähig war, die richtigen Konsequenzen aus der BSE-Krise zu ziehen. „Das Problem BSE ist äußerst ernst. Aber es wird weder das gravierendste noch das einzige Problem der Landwirtschaft bleiben, wenn sich die Agrarpolitik weiterhin auf Reparaturmaßnahmen beschränkt, anstatt zu bergreifen, dass das ganze System geändert werden muss,“ so Herrmann. „Was wir in Deutschland und in Europa brauchen, ist die radikale Umstellung auf ein anderes Agrarsystem. Wir sprechen vom Ökologischen Landbau, den wir in Deutschland als einer der größten Verbände und international mit 18.000 Mitgliedern weltweit vertreten.“

Die neue Konstellation des Bundesministeriums, das Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft koppelt, begrüßt Naturland ausdrücklich. Gerald A. Herrmann: „Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft zu verknüpfen, ist exakt das, was der Ökologische Landbau grundlegend in seinem System angelegt hat. Ökologischer Landbau ist angewandter Verbraucherschutz! Damit haben wir alle Voraussetzungen geschaffen, dass jetzt endlich von der deutschen Agrarpolitik der Ökologische Landbau als Leitbild angenommen und proklamiert werden kann. Wir fordern Frau Künast auf, umgehend mit der Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen zu beginnen.“

Die Ankündigung der neuen Bundesministerin, zunächst Fehlersuche zu betreiben, kommentiert Herrmann: „Fehlersuche ist unabdingbar. Aber sie darf notwendige Entwicklungen nicht unnötig verzögern. Die Landwirtschaft muss das Vertrauen des Verbrauchers zurückgewinnen. Wir brauchen ein Agrarsystem, das den Gesundheitsschutz des Verbrauchers garantiert, das Wasser, Luft und Boden wissenschaftlich nachgewiesen entlastet und schützt, das Tiere artgerecht hält und eine ausgewiesen hohe Lebensmittelqualität produziert. Dieses andere Agrarsystem muss niemand erfinden oder teuer entwickeln. Der Ökologische Landbau beinhaltet all diese Parameter und arbeitet erfolgreich. Wir sind zu jeder Form der Kooperation bereit und bieten Frau Künast alle Hilfe an, die sie benötigt.“

Quelle und Kontaktadresse:
Naturland - Verband für naturgemäßen Landbau e.V. Kleinhaderner Weg 1 82166 Gräfelfing Telefon: 089/8980820 Telefax: 089/89808290