Pressemitteilung | Verband Deutscher Prädikatsweingüter e.V. (VDP)

Weinjahrgang 2002: Prognosen der Prädikatsweingüter / Vielversprechender Jahrgang

(Wallhausen/Berlin) - Bei der jüngsten Pressekonferenz der Prädikatsweingüter in Berlin beschrieb Michael Prinz zu Salm-Salm, Präsident der VDP Prädikatsweingüter Deutschlands, den bisherigen Entwicklungsverlauf der Reben sowie den Zustand der Weinberge und die vielversprechenden Aussichten auf den Jahrgang 2002.

Vegetationsverlauf

In fast allen Regionen begann der Austrieb sehr früh und war um den 20. April abgeschlossen. Frost wurde für manche Gemeinden der Pfalz (Stammschäden), Franken, Baden und Württemberg beklagt. Die Blüte verlief in den meisten Regionen gut und zügig, teils wurden Verrieselungsschäden gemeldet, die aber als „leicht und qualitätsfördernd“ (Weingut Bercher) bezeichnet wurden. Massive lokale Hagelschäden gab es z.B. in Franken, wo sie in Einzellagen bis zu 30 Prozent ausmachten und in Württemberg sogar bis zu 50 Prozent,. Leichten Hagelschlag gab es auch im Rheingau. Die Entwicklung der Trauben wird als gleichmäßig bezeichnet, mit ca. 10-12 Tagen Vegetationsvorsprung zum langjährigen Mittel. Die Beeren beginnen weich zu werden und beim Spätburgunder setzt die Blaufärbung ein.

Abgesehen von Sonnenbrand-Schäden („an Mitarbeitern und Trauben,“ wie ein Weingut vermerkte), hängen gesunde, lockerbeerige - bei alten Rebanlagen – und kompakte Trauben - bei jungen Rebanlagen – an den Stöcken.

Die Trauben sind aktuell in einem guten und gesunden Zustand, vereinzelt treten Fäulnisnester auf, die beim Ausdünnen mit entfernt werden müssen. Das „Wunschkonzert von Wassermusik und Feuerwerk“ (Graf Adelmann), die hohe Niederschlagsmenge, hat eine gute Nährstoffversorgung sichergestellt, so dass gute Extraktwerte zu erwarten sind. Der bevorstehende Spätsommer – am besten trocken, sonnig und warm-, wird letztendlich entscheidend sein für die einzubringenden Qualitäten.

Ertragserwartungen

Der Traubenansatz ließe große Mengenerwartungen zu, hätten die Winzer nicht schon beim Anschnitt Zurückhaltung gezeigt. Dennoch wird auch in diesem Jahr Ausdünnen, das Herausschneiden der weniger schönen und im Reifestadium zurückgebliebenen Traubendolden zur Qualitätssteigerung und Ertragsreduzierung selbstverständlich sein, um die weitere Entwicklung und Reife auf die schönsten Trauben zu konzentrieren. Allerdings mahnt Hansjörg Rebholz (Pfalz) damit noch zu warten, da „durch die gute Wasserversorgung die reduzierte Menge sofort wieder bei den verbliebenen Trauben nachgebildet würde und die Beeren sich abdrücken könnten oder sogar platzen.“ Die „grüne Ernte“ ist insbesondere bei Burgundersorten und Spitzenqualitäten vonnöten. Ob dieser konsequenten Ertragsreduzierung ist zu erwarten, dass die Moste überdurchschnittliches Qualitätsniveau haben werden. Die Top-Lagen wurden soweit reduziert, dass mit Erträgen unter 50 hl/ha zu rechnen ist.

Summa summarum

”Ohne viel Mühe wird es auch in diesem Jahr nicht gehen, wenn man Spitzenqualität ernten möchte. Für gute Qualitäten können auch gute Preise erzielt werden. Wir verleugnen nicht die schwierige Situation in vielen Weinbauregionen für Mengenweine und einfache Qualitätsweine, jedoch ist das nicht das Spielfeld, auf das die Prädikatsweingüter sich konzentrieren. Mit unserem Klassifikationsstatut haben wir das Zeichen gesetzt, wo für uns die Reise hingeht. Wir hoffen, dass auch in diesem Jahr die Mühen unserer kunsthandwerklichen Arbeit, insbesondere für die Erzeugung von GROSSEN GEWäCHSEN mit Musterexemplaren belohnt werden. Die einzige Garantie für Erfolg ist Qualität“ Und Michael Prinz zu Salm-Salm beschließt die Aussichten auf den Jahrgang 2002 mit schwäbischer Bescheidenheit: "Mir hend’s no net!“ Die Ergebnisse des Jahrgans 2001 der Prädikatsweingüter mit über 700 ausgewählten Spitzenweinen werden am 7. September in Berlin bei der GutsWein der Prädikatsweingüter von den Winzern persönlich ausgeschenkt und alle Weinliebhaber sind dazu eingeladen:

Gutswein – für Endverbraucher: Samstag 7.09.02; 13 – 18 Uhr, Euro 20, DaimlerChrysler Services am Potsdamer Platz

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e.V. Im Johannishof 55435 Gau-Algesheim Telefon: 06725/30860 Telefax: 06725/308610

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