Pressemitteilung | Deutscher Weinbauverband e.V. (DWV)
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Weinpolitischer Auftakt des 65. Internationalen DWV-Kongresses

(Mainz) - Am 01. Dezember 2025 wurde der 65. Internationale DWV-Kongress eröffnet. Den Auftakt machte dabei die Weinbaupolitik: über 200 Teilnehmende versammelten sich im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz, als unter dem Titel „Erzeuger im Fokus“ die „Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit des Weinbaus in der EU“ im Zentrum stand.

DWV-Präsident Klaus Schneider zeigte sich in seiner Begrüßung aufgrund der zahlreichen Vertreter:innen aus Politik und Berufsstand sehr erfreut. Er richtete in der Folge einen mahnenden Appell in Richtung Berlin: „Der Berufsstand erwartet mehr! Seit dem Weingipfel im Ministerium im September sind 3 Monate vergangen und passiert ist auf Impuls des Ministeriums nahezu noch nichts! Das muss sich ändern!“. Schneider konkretisierte die Forderungen des Berufsstandes, die Bausteine zur Lösung der derzeitigen Krise sein müssen. Die Übertragbarkeit der Mittel des Weinsektorenprogramm und die Rotationsbrache sind dabei unverzichtbare Bestandteile, bei denen der Bund den Berufsstand nachdrücklich unterstützen muss.

Die Aktualität des weinbaupolitischen Programms zeigte sich auch anhand der weiteren Programmpunkte am ersten Kongresstag. Neben dem Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer, der per Videobotschaft sprach, richtete die rheinland-pfälzische Ministerin Daniela Schmitt als Vertreterin des größten Weinbaubundeslandes eine klare Botschaft an die Teilnehmenden: Der Weinbaukongress in Mainz zeige, dass die Branche die großen Herausforderungen aktiv anpackt. Mit klaren Herkunftsprofilen, innovativen Ansätzen wie VitæVino und einer starken Zusammenarbeit zwischen Politik, Forschung und Praxis sichern wir die Zukunft des Weinbaus in Rheinland-Pfalz und ganz Deutschland.

Aktuelle Herausforderungen für den Agrargeoschutz

In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Vertreter:innen europäischer Regionen aus Portugal, Südtirol, Spanien, Deutschland und Frankreich zentrale Herausforderungen des modernen Agrargeoschutzes – von unterschiedlichen Verwaltungs-Strukturen der Herkunftssysteme (Organisation, Finanzierung, Entscheidungswege) über wirtschaftliche Belastungen wie Flächenentwicklung, Absatz- und Preisstabilität sowie die Anforderungen gezielter Marktstrategien bis hin zu den Instrumenten der neuen Geoschutzverordnung und der GAP. Dabei wurde deutlich, dass Deutschland mit der stärkeren Herkunftsprofilierung zwar einen richtigen Kurs verfolgt, die Weiterentwicklung jedoch im europäischen Vergleich noch erhebliches Potenzial bietet.

Resilienz des Weinbaus – Maßnahmen für die Zukunft

In der zweiten Tageshälfte wurde der Blick nach vorne gerichtet. Peter Hauk, Minister aus Baden-Württemberg, eröffnete die Session im Sinne der Branche: „Die Arbeit und der Einsatz unserer Winzerinnen und Winzer trägt maßgeblich dazu bei, unseren Weinbau zu einem Aushängeschild der Kulturlandschaft, der Qualität und der Tradition zu machen. Jedoch stehen unsere Weinbaubetriebe in ganz Deutschland wirtschaftlich und strukturell unter hohem Druck. Die Weinwirtschaft sieht sich in einem schwierigen Marktumfeld auch einem hohen Maß an Bürokratie gegenüber. Hier braucht es Entlastung. Daher gilt es in der nächsten EU-Förderperiode mehr Flexibilität einzufordern, sodass die EU-Förderprogrammen spezifischer an die aktuellen Bedürfnisse unserer Winzerinnen und Winzer angepasst werden können.“

Als deutsche Vertreterin der EU-Politik sagte Christine Schneider (MdEP) dem Berufsstand ihre Unterstützung zu: „Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Weinsektors stärken, mit mehr Flexibilität, Krisenfestigkeit und klaren Kennzeichnungsregeln für alkoholfreie und alkoholreduzierte Weine sowie durch die Förderung digitaler Verbraucherinformationen. Gleichzeitig muss die GAP so reformiert werden, dass die Landwirtschaft wirklich profitiert – mit weniger Bürokratie und gezielter praxisnaher Unterstützung.“

In der anschließenden Podiumsdiskussion zu den aktuellen Reformen durch das Weinpaket zeigten Vertreter:innen der Europäischen Berufsverbände eine große Übereinstimmung mit der Position des EU-Parlaments. Scharf kritisiert wurde dabei der Entwurf der EU-Kommission zur GAP ab 2028.
Zum Abschluss unterstrich DWV-Vizepräsidentin Luise Böhme, dass die Weinbranche vor großen Herausforderungen steht, die nur in einer europäischen Kraftanstrengung bewältigt werden können. Dafür brauche es jedoch – gerade in Deutschland – deutlich mehr Unterstützung aus Berlin.

Der Internationale DWV-Kongress findet 2025 zum 65. Mal statt. Vom 1. bis 3. Dezember 2025 kommen im Kurfürstlichen Schloss Mainz internationale und nationale Fachleute und Nachwuchstalente aus Weinbau, Wissenschaft, Politik und Verwaltung zusammen. Unter dem diesjährigen Motto „Weinkultur – präzise, effizient und nachhaltig weiterentwickeln“ diskutieren sie Innovationen in Oenologie & Weinbau, nachhaltige Pflanzenschutzstrategien, betriebswirtschaftliche Lösungen für den globalen Weinmarkt, Synergien aus Tourismus, Architektur & Weinkultur u.v.m.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.dwv-kongress.de/.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Weinbauverband e.V. (DWV), Heussallee 26, 53113 Bonn, Telefon: 0228 94932-50

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