Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

Weiterbildung endlich zur vierten Säule des Bildungssystems ausbauen / GEW schlägt Sofortprogramm für Weiterbildung vor

(Frankfurt am Main) – Ein Sofortprogramm für die Weiterbildung hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vorgeschlagen. „Weiterbildung muss endlich zur vierten Säule des Bildungssystems ausgebaut werden“, sagte Stephanie Odenwald, Leiterin des Vorstandsbereichs Berufliche Bildung/Weiterbildung der GEW, am Montag (28. November 2005) in Frankfurt am Main.

„Wir brauchen ein Erwachsenen-Förderungsgesetz, in dem beispielsweise ein Erwachsenen-BAföG festgeschrieben wird“. Odenwald erinnerte in diesem Zusammenhang an die entsprechenden Vorschläge, die die Kommission für die „Finanzierung lebenslangen Lernens“ bereits im vergangenen Jahr gemacht hatte.

„Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) muss den Hebel in ihrer Förderpolitik umlegen. Angesichts von fünf Millionen Arbeitslosen brauchen wir ein präventives Qualifizierungsangebot als Teil eines arbeitsmarktpolitischen Gesamtkonzeptes“, sagte die Gewerkschafterin. „Es ist absurd: Weiterbildung wird gebraucht wie nie zuvor, gleichzeitig befindet sich die Branche jedoch im freien Fall.“ Odenwald wies darauf hin, dass die Zahl der nach Sozialgesetzbuch III Geförderten in der beruflichen Weiterbildung in den vergangenen Jahren von 300.000 auf 100.000 zurück gegangen sei. Die Folge dieser drastischen Kürzungen: Rund 40.000 Arbeitsplätze seien in der Weiterbildungsbranche zerstört worden. Feste Arbeitsverträge und angemessene Bezahlung seien zum Auslaufmodell geworden. Wenn zunehmend „pädagogische Wanderarbeiter“ mit Mini-Honoraren für die Lehrtätigkeit in der Erwachsenenbildung“ angeheuert würden, sinkt auch die Qualität der Weiterbildung.

„Die neue Bundesregierung muss jetzt schnell handeln und eine Weiterbildungsoffensive starten“, unterstrich Odenwald. Erforderlich seien der Ausbau der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung sowie ein umfassendes Angebot in den Kommunen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulf Roedde, Pressesprecher Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main Telefon: (069) 78973-0, Telefax: (069) 78973-201

(sk)

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