"Weiterbildung im freien Fall" / GEW zum europäischen Aktionstag am 3. April - Demos in Berlin, Köln und Stuttgart

(Frankfurt/Main) - Unter dem Motto "Aufstehen, damit es endlich besser wird hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zur Teilnahme an den Demonstrationen zum europäischen Aktionstag am 3. April in Berlin, Köln und Stuttgart aufgerufen. "Wir fordern Bildung für alle in einem sozialen Europa ", erklärte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange heute in Frankfurt. Sie kritisierte, dass das deutsche Bildungssystem nicht in der Lage sei, allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft eine ausreichend gute Bildung zu vermitteln. "Bildung darf nicht vom Geldbeutel abhängen - weder in den Kindergärten noch in den Hochschulen oder in der Weiterbildung", unterstrich Stange.

"Hartz-Gesetze und der Umbau der Bundesagentur für Arbeit (BA) stürzen den Weiterbildungsbereich in eine Existenzkrise. Beschäftigte der Weiterbildungsanbieter werden massenhaft entlassen, Angebote gestrichen. Ohnehin miserabel bezahlte Honorarkräfte erhalten noch weniger Geld", sagte die GEW-Chefin. "Die Folge: Immer mehr Arbeitslose haben immer weniger Chancen, eine Qualifizierungsmaßnahme zu ergattern." Damit würden Menschen ohne Arbeit weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt. "In Sonntagsreden wird der lebensbegleitende Bildungsprozess beschworen. In der Praxis ist das nur für einige Menschen Realität", betonte Stange. Allein im vergangenen Jahr seien rund 20.000 Arbeitsplätze im Weiterbildungsbereich abgebaut worden. Dies seien ca. 30 Prozent aller festen Arbeitsverhältnisse. Ein Ende des Arbeitsplatzabbaus sei noch nicht in Sicht.

Info: Den Aufruf der GEW zum europäischen Aktionstag am 3. April finden Sie auf der aktuell-Seite der Homepage unter: www.gew.de

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulf Roedde, Presseprecher Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201