Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
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Weitere Skalierung des Ladesäulenausbaus erfordert effiziente Flankierung auf der Fahrzeugseite

(Berlin) - Heute berät das Bundeskabinett über den Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 beraten. Der BDEW wertet es als positives Signal, dass der Masterplan die Notwendigkeit eines beschleunigten Hochlaufs von E-Fahrzeugen anerkennt und fordert eine ganzheitliche Elektromobilitätsstrategie.

• Effiziente Flankierung des Aufbaus von Ladesäulen auf Supermarktparkplätzen und in Wohnquartieren (GEIG)
• Energie- und Ladebranche stellt mit über 184.000 öffentlichen Ladepunkten ein breites Angebot zur Verfügung
• Mit Blick auf die Investitionssicherheit braucht es für private Pkw-Käufe einen vergleichbar attraktiven steuerlichen Rahmen wie für Dienstwagen

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) wertet es als positives Signal, dass die Bundesregierung in ihrem aktuellen Entwurf zum Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 den erfolgreichen Ausbau des Ladeangebots würdigt. Der Masterplan greift eine Reihe zentraler Aspekte auf, um den Aufbau von Ladesäulen zielgerichtet und praxisnah zu unterstützen. Dazu gehören die effiziente Flankierung des Aufbaus von Ladesäulen auf Supermarktparkplätzen und in Wohnquartieren (GEIG) sowie die Vereinfachung der Bereitstellung von Flächen der öffentlichen Hand, die Ansätze zur Vereinheitlichung und Beschleunigung der Genehmigungsverfahren sowie eine verbesserte Integration in das Stromnetz, wobei wir auch die deutlich größeren Dimensionen von E-Lkw-Ladern werden berücksichtigen müssen. Damit kann die Bundesregierung die weitere Skalierung des Ladesäulenausbau unterstützen. Erfolgsentscheidend wird aber - wie die Bundesregierung richtigerweise festhält - eine bessere Auslastung des Ladeangebots und damit ein schnellerer Hochlauf der E-Fahrzeugen sein.

„Grundsätzlich ist es erfreulich, dass die Bundesregierung den Ausbau des Ladeangebots weiter systematisch unterstützen möchte. Im Sinne einer erfolgreichen Elektromobilitätspolitik ist es jedoch unverständlich, dass die Politik mit diesem dritten Masterplan seit 2019 keine systematische Bestandsaufnahme zur Unterstützung des Fahrzeughochlaufs vornimmt. Wir brauchen jetzt eine ganzheitliche Elektromobilitätsstrategie, die neben der Ladeinfrastruktur auch den Hochlauf der E-Fahrzeuge adressiert“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
„Die Energie- und Ladebranche hat im Vertrauen auf einen schnellen Hochlauf von E-Fahrzeugen Milliardeninvestitionen getätigt und stellt in Deutschland inzwischen mit über 184.000 öffentlichen Ladepunkten und einer Ladeleistung von mehr als 8,5 Gigawatt ein breites Angebot bereit. Bei den Pkw werden die EU-Vorgaben zur installierten Ladeleistung bereits um das 2,5-fache übertroffen. Obwohl die Belegung der Ladesäulen mit durchschnittlich 15 Prozent nach wie vor sehr niedrig ist, will die Branche weiter investieren. Dafür erwarten wir verlässliche Rahmenbedingungen und klare Signale seitens der Politik“, betont Kerstin Andreae weiter.

Der BDEW fordert deshalb, die bestehenden CO2-Flottengrenzwerte als wirksamsten Treiber in der EU beizubehalten und durch eine systematischere Flankierung bei den Fahrzeugen auf der nationalen Ebene zu ergänzen. Dies ist vor allem mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Europa von großer Relevanz. „Investitionen müssen sich lohnen. Die in der Elektromobilität erfolgreicheren Länder zeigen zudem, dass vor allem steuerliche Maßnahmen der Elektromobilität den entscheidenden Schwung geben. Dabei sind der Innovationsbooster, die verlängerte Kfz-Steuerbefreiung und das geplante Social Leasing gute erste Schritte in die richtige Richtung. Wichtig ist, dass auch für private Pkw-Käufe ein vergleichbar attraktiver steuerlicher Rahmen besteht wie bei den Dienstwagen, beispielsweise mit einer expliziten Berücksichtigung von E-Pkw in der Pendlerpauschale. Deshalb brauchen wir eine systematische und effizienzorientierte Analyse der steuerlichen Rahmenbedingungen für E-Pkw“, betont Kerstin Andreae.
Der Ladesäulenausbau schreitet insbesondere dort erfolgreich voran, wo der Markt frei agieren kann. Der Wettbewerb führt zu einem deutlich schnelleren Ausbau des Ladeangebots als vom Staat anvisiert. Staatliche Förderprogramme helfen nicht dabei, den Ausbau zu beschleunigen und zu verbilligen, sondern führen zu Marktverzerrungen.

„Der Markt zeigt bereits heute, dass er leistungsfähig ist und liefert – mit einer wachsenden Vielfalt an Angeboten, innovativen Lösungen und einem dynamischen Ausbau, der durch geeignete Rahmenbedingungen weiter gestärkt werden kann“, sagt Kerstin Andreae.

Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Katja Sandscheper, Pressesprecher(in), Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin, Telefon: 030 300199-0

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