Pressemitteilung | IFK e.V. - Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten

Welt-Polio-Tag: Der langsame Sieg gegen die Krankheit / Physiotherapie hilft

(Bochum) - Am 28. Oktober 2003 ist Welt-Polio-Tag. Deutschland gilt inzwischen als poliofrei. Doch viele Menschen leiden unter den Spätfolgen der Erkrankung. Und: Die Gefahr, sich im Urlaub anzustecken, bleibt. In der globalisierten Welt ist die Ansteckungsgefahr nicht fern. Im September 2002 wurde aus Indien eine Epidemie mit über 400 Erkrankten gemeldet. Die Deutschen sind impfmüde: Nur rund die Hälfte der 20 bis 40-Jährigen verfügt über eine Polio-Grundimmunisierung. Die Virusinfektion ist heute eine fast "vergessene Krankheit". Für die rund 60.000 heute noch lebenden Poliobetroffenen in Deutschland ist das Thema jedoch sehr aktuell: Sie leiden am Post-Polio-Syndrom (PPS), den Spätfolgen der Kinderlähmung. Physiotherapie hilft bei der Therapie der vielen PPS-Symptome und bei der Rehabilitation.

"Schluckimpfung ist süß - Kinderlähmung ist grausam!" - Wer erinnert sich nicht an den Slogan der wohl bekanntesten Aufklärungs- und Impfkampagne in Deutschland seit den 60-er Jahren. In den westlichen Industrienationen gilt die Poliomyelitis inzwischen als ausgerottet, die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt Entwarnung für Europa. Zu den Hochrisikoländern zählen derzeit neben Afghanistan, Indien und Pakistan auch die afrikanischen Staaten Niger und Nigeria. In Deutschland leiden viele Menschen noch an den Spätfolgen der Kinderlähmung. Das Post-Polio-Syndrom (PPS) beschreibt einen Komplex von Symptomen. Die Patienten leiden unter Müdigkeit, Muskelschwäche, Schmerzen, Schlaf- und Atemproblemen.

"Die Viruserkrankung schädigt nachhaltig die motorischen Nervenzellen im Rückenmark, die für die Kontrolle der Muskulatur zuständig sind", erklärt Ute Repschläger, die Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten - IFK. "Physiotherapie hilft, die physiologischen Bewegungsabläufe zu koordinieren, die Muskelkraft und die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten.

" Die Physiotherapie bietet mehrere Möglichkeiten der Behandlung, um den Patienten die Anstrengungen im täglichen Leben, etwa beim Gehen, Treppensteigen, An- und Auskleiden zu erleichtern.

Häufig wollen Patienten ihre Muskulatur wieder aufbauen und kräftigen. "Eine Überbeanspruchung der Muskulatur muss jedoch auf jeden Fall vermieden werden", warnt Ute Repschläger. "Um die verbliebenen Fähigkeiten zu erhalten, werden erfahrene Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ein Therapiekonzept erarbeiten, das ihren Patienten gut tut."

Patienten, die unter den Spätfolgen der Kinderlähmung leiden, sollten sich nach einem Physiotherapeuten mit neurologischer Behandlungserfahrung erkundigen.

Informationen zu Physiotherapiepraxen gibt es im Internet unter www.ifk.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband selbständiger PhysiotherapeutInnen e.V. (IFK) Königsallee 178 a, 44799 Bochum Telefon: 0234/977450, Telefax: 0234/9774545

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