Pressemitteilung | Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD) - Hauptstadtbüro

Weltblutspendetag: Diskriminierung beenden - Enthaltsamkeitsregel streichen / LSVD fordert Ende des Ausschlusses schwuler und bisexueller Männer von der Blutspende

(Berlin) - Heute ist der Weltblutspendetag. Noch immer dürfen Schwule und bisexuelle Männer in Deutschland nur Blut spenden, wenn sie in den letzten 12 Monaten keinen Sex mit einem Mann hatten. Transgeschlechtliche Menschen werden grundlos gesondert als sexuelle Risikogruppe aufgeführt. Dazu erklärt Helmut Metzner aus dem Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Homo- und bisexuelle Männer sollten nicht länger von der Blutspende ausgeschlossen werden. Das Risiko einer Infektion bemisst sich danach, ob das Sexualverhalten riskant ist, nicht danach, ob eine Person homo-, bi- oder heterosexuell bzw. transgeschlechtlich ist. Die explizite Nennung von trans* Personen als eigene "Risikogruppe" ist stigmatisierend und muss gestrichen werden. Die gleiche Sicherheit von Blutkonserven lässt sich auch ohne Diskriminierung gewährleisten. Das zeigt der Blick ins Ausland: Zahlreiche Länder weltweit haben längst ihre Sonderregelungen für schwule und bisexuelle Männer aufgegeben, ohne dass es zu einem Anstieg ungeeigneter Blutspenden kam.

Der Ausschluss von Personen von der Blutspende muss sich deshalb nach dem persönlichen sexuellen Risikoverhalten richten. Die entsprechende Richtlinie der Bundesärztekammer muss geändert werden.

Hintergrund

Ein Blick in andere Länder, die Schwule und bisexuelle Männer bei der Blutspende nicht mehr diskriminieren, lohnt sich, denn in Bulgarien, Italien, Portugal, Brasilien, England, Ungarn, Argentinien, Bhutan, Bolivien, Chile, Costa Rica, Israel, Kolumbien, Lettland, Mexiko, Peru, Polen, Russland, San Marino und Südafrika gibt es bei der Blutspende keinen generellen Ausschluss aufgrund der sexuellen Orientierung.

Quelle und Kontaktadresse:
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD) Pressestelle Almstadtstr. 7, 10119 Berlin Telefon: (030) 789 54 778, Fax: (030) 789 54 779

(mj)

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