Pressemitteilung | Industrieverband Agrar e.V. (IVA)

Weniger Mineraldünger abgesetzt

(Frankfurt/Main) - Der Absatz von Mineraldüngern ist im Wirtschaftsjahr 2001/2002 (Juli/Juni) erneut gesunken. Das hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Bei Stickstoff betrug der Rückgang 3,2 Prozent, bei Phosphat 11,2 Prozent, bei Kali 7,5 Prozent. Lediglich bei Kalk war eine Absatzsteigerung um 10,2 Prozent zu verzeichnen. Schwefelhaltige Dünger waren wiederum besonders gefragt. Ursache dafür ist, dass der Schwefeleintrag aus der Luft aufgrund von Maßnahmen zur Abgasminderung spürbar zurückgegangen ist.

Absatzrückgang durch Witterungsverlauf und politische Signale

Für die Absatzentwicklung spielte der Witterungsverlauf eine entscheidende Rolle. Bei nur wenigen Frosttagen ab Anfang Februar und regelmäßiger Durchfeuchtung der Böden wurden die natürlichen Stickstoffvorräte im Boden mobilisiert, die Kulturen konnten sich gut entwickeln. Die Landwirte haben daraufhin die erste Stickstoffgabe im Frühjahr verringert. Bei Phosphat- und Kali-Düngemitteln wurde die termingerechte Ausbringung durch überdurchschnittliche Niederschlagsmengen im Herbst und im Frühjahr stark behindert; mancherorts unterblieb sie deshalb sogar ganz.

Auch die Verunsicherung der Landwirte nach BSE und agrarpolitische Signale wie die Ankündigung, Brüsseler Ausgleichszahlungen zu kürzen, schränkten die Nachfrage nach Vorleistungen insgesamt und nach den Grunddüngern Phosphat und Kali im Besonderen ein.

Bis zum Frühsommer reifte eine Ernte heran, die auf gleich gute Erträge wie im Vorjahr hoffen ließ. In Probebeerntungen wurden bei Getreide im Durchschnitt über 70 dt pro Hektar erreicht. Die starken Regenfälle in der Ernte­zeit sowie die Flutkatastrophe in den öst­lichen und südlichen Landesteilen führten jedoch dazu, dass die Getreideernte rund 13 Prozent geringer ausfiel als 2001.


Erhalt der Bodenfruchtbarkeit gefährdet

Nach Regionen betrachtet, aber auch auf die einzelnen Nährstoffe bezogen zeigt sich ein differenziertes Bild. Die Absatzzunahme bei Kalk fiel in den alten vielerorts zu negativen Nährstoffbilanzen. Diese Art Düngung gefährdet den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und entspricht nicht mehr der „guten fachlichen Praxis“. Bei Sparmaßnahmen sollten daher die (Spät-)Folgen für die Ertrags- und Qualitätssicherung mit bedacht Bundesländern fast doppelt so hoch aus wie in den neuen. In Ostdeutschland war bei den übrigen Nährstoffen der absolute wie prozentuale Rückgang deutlich stärker als im Westen.

Die dramatische Verringerung des Phosphat- und Kali-Verbrauchs führt inzwischen

Quelle und Kontaktadresse:
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