Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!

(Berlin) - Frauen haben immer noch in vielen Bereichen das Nachsehen gegenüber Männern. "Sie haben geringere Einkommen als Männer, arbeiten häufiger in Minijobs und Teilzeit, haben schlechtere Aufstiegschancen, sind schlechter sozial abgesichert und häufiger von Armut betroffen. Das muss sich endlich ändern", fordert Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März und dem bereits einen Tag zuvor stattfindenden Equal Pay Days.

Ohne Frauen werde der Fachkräftemangel nicht zu beheben sein, betont Susanne Feldkötter, Vorsitzende des Bezirksfrauenausschusses des DGB Berlin-Brandenburg: "Bei den Frauen liegt ein enormes Beschäftigungspotenzial: Viele Frauen arbeiten aufgrund familiärer Sorgeverpflichtungen nur in Teilzeit- trotz guter Qualifikation. Das betrifft fast jede zweite Beschäftigte in Berlin und Brandenburg. Dieses Potenzial liegen zu lassen können sich Arbeitgeber*innen und Politik einfach nicht mehr leisten."

Die Steigerung der weiblichen Erwerbsbeteiligung werde jedoch alles andere als ein Selbstläufer sein, unterstreicht Nele Techen. Schlechte Vereinbarkeit, niedrige Entgelte, eine hohe Arbeitsbelastung - dies seien nur einige Faktoren, die die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Arbeitswelt behinderten. Arbeitgeber*innen und Politik müssten jetzt handeln. "Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt müssen schneller abgebaut werden. Ansonsten droht der Fachkräftemangel zum Bremsschuh von Wandel und Wohlstand in diesem Land zu werden".

Bei der Förderung der Frauenerwerbstätigkeit geht es um mehr Arbeitszeitsouveränität und Umverteilung von unbezahlter Sorgearbeit. Es geht um die Beseitigung steuerlicher Fehlanreize wie dem Ehegattensplitting. Und es geht darum, die Entgeltlücke zu schließen. Nele Techen betont: "Jetzt heißt es auch: Rauf mit den Löhnen, gerade in den frauendominierten Berufen. Denn eine Erwerbstätigkeit muss nicht nur mit Sorgeverantwortung vereinbar sein. Sie muss auch die Existenz von Frauen sichern."

Der DGB macht am 7. März, dem Equal Pay Day, ab 10 Uhr mit einer Aktion auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor in Berlin auf die immer noch bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern aufmerksam.

Auch Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, wird an der Aktion teilnehmen und steht für Statements zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Pressestelle Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: (030) 24060-0, Fax: (030) 24060-324

(jg)

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