Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

„Wer nicht dabei ist, koppelt sich von internationalen Entwicklungen ab“ / Bildungsgewerkschaft zu OECD-Lehrerstudie

(Frankfurt am Main) – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat kritisiert, dass sich die Kultusminister nicht an der Lehrerstudie der OECD beteiligen wollen. „Wir setzen uns dafür ein, dass sich Deutschland auch künftig an internationalen Vergleichsuntersuchungen beteiligt. Wir dürfen nicht im eigenen Saft schmoren und uns von internationalen Diskussionen abkoppeln“, sagte die stellvertretende GEW-Vorsitzende Marianne Demmer am Dienstag in Frankfurt a.M.. Fragen der Lehrerqualifikation und –versorgung etwa würden in den kommenden Jahren höchste Priorität bekommen. „Da können wir gar nicht über genug Informationen verfügen. Wir sind gut beraten, uns Anregungen zu holen und Lösungsmodelle anderer Staaten anzusehen. Der Blick über den Tellerrand hat bekanntlich noch niemandem geschadet“, betonte Demmer.

Zum ersten Mal sollen die Lehrerinnen und Lehrer selber befragt werden. Ihre Aussagen würden damit zur Grundlage gesicherter empirischer Erkenntnisse. „Es wird langsam Zeit, dass sich die Kultusminister des Potenzials bewusst werden, über das sie verfügen, wenn sie die Lehrkräfte bei der Entwicklung ihrer eigenen Professionalität einbeziehen und Ernst nehmen“, sagte die Gewerkschafterin.

Sie setzte sich dafür ein, dass Deutschland zumindest an den ersten Arbeitssitzungen der OECD teilnimmt. „Nur wenn wir mit am Tisch sitzen, können wir auch auf die Gestaltung der Untersuchung Einfluss nehmen“, sagte die GEW-Vize. Sie erinnerte daran, dass Deutschland bei der letzten Lehrerstudie auf den bereits fahrenden Zug aufgesprungen sei und damit vor vollendeten Tatsachen stand.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201

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