Werbeterror an Tür und Telefon? / Telekommunikationsfirmen auf Kundenfang
(Leipzig) - Die empörten Berichte von Verbrauchern nehmen kein Ende: Am Telefon werden sie oder ihre betagten Angehörigen von Call-Center-Mitarbeitern belästigt, an der Haustür von aufdringlichen, rabiaten Drückern, die sich mit dubiosen Argumenten und oft auch plumpen Lügen Zugang zur Wohnung und zur Telefonrechnung verschaffen wollen. Ziel ist es, die Verbraucher als Kunden z. B. für Arcor (Eschborn), STARCOM (München) oder andere Anbieter zu gewinnen. Da erfolgsorientiert für jeden unterschriebenen oder telefonisch bestellten Vertrag bezahlt wird, ist ihnen das Kundenwohl zumeist völlig gleichgültig. Besonders betagte Senioren werden häufig Opfer dieses Werbeterrors.
Offensichtlich ist der Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt so angespannt, dass die Firmen selbst vor solchen ihren Ruf schädigenden Werbemethoden nicht zurückschrecken.
Das ist bedauerlich, meint Evelin Voß, Telekommunikationsexpertin bei der Verbraucherzentrale Sachsen. Die Anbieter diskreditieren damit nicht nur sich, sondern auch ein Produkt, das nicht per se schlecht ist: Mit der so genannte Preselection wird eine feste Voreinstellung des Telefon-Anschlusses auf einen alternativen Anbieter vorgenommen. Diese kann Viel-Telefonierern durchaus helfen, bequemer Telefonkosten zu sparen als über die Sparvorwahlen, die derzeit ständig ihre Preise ändern.
Doch gerade Hochbetagte gehören eher zu den Wenig-Telefonierern, für die sich eine dauerhafte Umstellung auf einen anderen Anbieter kaum lohnt. Wer Bedenken hat, dass er oder seine Angehörigen trotz aller Vorsicht in einen ungewollten Vertrag mit einem anderen Anbieter hineinmanövriert werden könnte, kann bei der T-Com eine Preselection-Sperre für den Telefonanschluss einrichten lassen, die nur auf einen schriftlichen Antrag des Kunden hin wieder aufgehoben werden kann.
Interessenten an einer dauerhaften Umstellung ihres Telefonanschlusses auf einen kostengünstigen Anbieter sollten hierfür mehrere Angebote einholen. Diese sollten sie in Ruhe prüfen, um das für das eigene Telefonierverhalten und Gesprächsaufkommen am besten geeignete auszuwählen. Gern helfen dabei Sachsens Verbraucherschützer. Einen Beratungstermin kann man montags bis freitags zwischen 9 und 16 Uhr am Zentralen Servicetelefon 01805/797777 vereinbaren (12 Cent/Min.).
Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V.
Pressestelle
Brühl 34-38, 04109 Leipzig
Telefon: (0341) 6888080, Telefax: (0341) 6892826