Pressemitteilung | Milchindustrie-Verband e.V. (MIV)

Werden Milch und Butter knapp?

(Berlin) - Derzeit findet eine Urabstimmung bei den Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) statt mit dem Ziel, in Kürze keine Milch mehr an die Molkereien zu liefern, wenn nicht ein Auszahlungspreis von 43 Euro-Cent/kg erreicht ist.

Der BDM vereinigt nach eigenen Angaben etwa 30 Prozent der Milcherzeuger mit einer Menge von rund 50 Prozent der in Deutschland angelieferten Milch.

Aktuell laufen Verhandlungen über längerfristige Lieferverträge mit dem Handel, deren Ergebnisse offensichtlich im intensiven Wettbewerb der Milchindustrie untereinander, aber auch mit dem hochkonzentrierten Einzelhandel unter die Abschlüsse des Vorjahres zu fallen drohen. Damit wird auch die Auszahlungsleistung an die Landwirte beeinträchtigt.

Hierzu erklärt der Milchindustrie-Verband, die Interessenvertretung der deutschen Milchindustrie, dass man sehr wohl Verständnis für die Unzufriedenheit der Landwirte hat, zumal im letzten Jahr zufriedenstellende Rohstoffpreise gezahlt werden konnten. Die derzeitigen wirtschaftlichen Gegebenheiten erschweren jedoch die Verhandlungen mit dem Handel. So liefern die Milcherzeuger deutlich über der ihnen zugeteilten Mengen an. Allein im Quotenjahr 2007/08 beträgt die Überlieferung rund 300.000 t.

Der Weltmarkt hat im Vergleich zu 2007 deutlich nachgegeben, hierzu hat auch das ungünstige Euro-Dollar-Verhältnis im Außenhandel beigetragen, so dass wie im Vorjahr keine Entlastung erfolgt. Beide Entwicklungen führen zu Mengendruck. Die vom Ministerrat gegen die Stimme der Bundesrepublik ausgedehnte Erlaubnis, mehr Milchmenge anliefern zu können, ist unter diesem Gesichtspunkt kontraproduktiv.

Der MIV macht darauf aufmerksam, dass die zu erwartende Weltmarktsituation positive Signale anzeigt, so dass in der zweiten Jahreshälfte eine Verbesserung mit zeitlicher Versetzung je nach Produktionsprogramm zu erwarten ist.

Quelle und Kontaktadresse:
Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) Eberhard Hetzner, Hauptgeschäftsführer, Öffentlichkeitsarbeit / Orga Jägerstr. 51, 10117 Berlin Telefon: (0228) 959690, Telefax: (0228) 371535

(tr)

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