WHO-COP11: Einschränkung der Aromen bei E-Zigaretten würde Rauchstopp-Erfolge gefährden
(Berlin) - Wenn von heute an die Vertragsstaaten der WHO-Tabakkonvention (FCTC) in Genf tagen, steht auch ein mögliches Verbot von Aromen bei E-Zigaretten auf der Agenda. Aus Sicht des Verbands des eZigarettenhandels (VdeH) wäre ein solcher Schritt ein schwerer Fehler in der internationalen Präventionspolitik: Er schwächt erwiesene Ausstiegshilfen für erwachsene Raucher und stärkt den illegalen Handel. Auch die 27 EU-Mitgliedstaaten haben sich Ende Oktober in einem gemeinsamen Positionspapier für einen "evidenzbasierten Regelungsansatz" ausgesprochen, mit großen nationalen Gestaltungsspielräumen.
E-Zigaretten gelten vielen Rauchern als weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette. Entscheidend für den Abschied vom Tabak ist dabei die Geschmacksvielfalt. Fruchtige, frische oder süße Aromen schaffen Abstand zum gewohnten Tabakgeschmack und erleichtern den Umstieg.
Studien: junge Erwachsene und sozial Schwache profitieren von Ausstiegshilfen
Studien aus mehreren Ländern zeigen, dass insbesondere junge Erwachsene und sozial schwächere Gruppen mit Hilfe aromatisierter E-Zigaretten deutlich häufiger von der Tabakzigarette wegkommen. Ein Beispiel ist Neuseeland, das mit einer liberalen Regulierung die Raucherquote deutlich stärker senkt als das restriktive Australien.
Auch internationale Vergleiche wie der "Effective Anti-Smoking Policies Global Index" belegen, dass innovative Nikotinprodukte ein wichtiger Baustein erfolgreicher Anti-Rauchen-Strategien sind. Länder, die Alternativen wie die E-Zigarette einbinden, reduzieren ihren Tabakkonsum effektiver als Staaten, die vor allem auf Verbote setzen.
Internationale Erfahrungen: Verbote führen zu Flucht in Schwarzmarkt
Die Erfahrungen mit Verboten in anderen Staaten sind ernüchternd: In mehreren US-Bundesstaaten, in Estland und Dänemark hat die Einschränkung von Aromen nicht zu einem deutlichen Rückgang des Konsums geführt, sondern zu Ausweichbewegungen - hin zu klassischen Zigaretten, selbstgemischten Liquids oder Produkten vom Schwarzmarkt. In Dänemark nutzen laut Erhebungen trotz Verbots weiterhin viele Konsumenten verbotene Aromen, ein Großteil bezieht sie über inoffizielle Kanäle.
Gleichzeitig zeigen Daten aus Deutschland, dass E-Zigaretten unter Jugendlichen kein Massenphänomen sind. Laut der "Deutschen Befragung zum Rauchverhalten" konsumieren 1,5 Prozent der 14- bis 17-Jährigen E-Zigaretten. Tabak rauchen mit 6,2 Prozent rund viermal so viele Jugendliche.
Illegaler, unkontrollierter Handel verhindert Jugendschutz
Das weitaus größere Problem ist der unkontrollierte Verkauf illegaler Einwegprodukte, häufig ohne Alterskontrolle. Untersuchungen des VdeH in Berliner Shisha-Shops belegen massive Verstöße gegen Jugendschutz und Produktvorschriften. Die Gewerkschaft der Polizei und die Zoll- und Finanzgewerkschaft warnen seit Längerem, dass hohe Steuern und strenge Verbote den illegalen Markt befeuern und der organisierten Kriminalität in die Hände spielen.
"Der E-Zigarettenmarkt benötigt keine zusätzliche Regulierung wie ein Verbot von Aromen", sagt VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland. "Wer legale Händler einschränkt, stärkt zwangsläufig die Kriminellen. Wenn Politik den Jugendschutz ernst meint, muss sie den bestehenden Rechtsrahmen endlich durchsetzen, Zoll und Vollzugsbehörden besser ausstatten und den Fachhandel als Quelle sicherer, geprüfter Produkte stärken."
Der VdeH appelliert an Bundesregierung und EU-Delegation, sich bei den Verhandlungen der WHO-Tabakkonvention gegen eine pauschale Einschränkung der Aromenvielfalt zu stellen und sich zu den Prinzipien der Risikoreduzierung bei Nikotinprodukten zu bekennen. Statt funktionierende Ausstiegshilfen für erwachsene Raucher zu schwächen, sollten die Vertragsstaaten auf evidenzbasierte Schadensminderung und einen konsequenten Kampf gegen den Schwarzmarkt setzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband des eZigarettenhandels e.V. (VdeH), Horst Winkler, Pressesprecher(in), Französische Str. 12, 10117 Berlin, Telefon: 030 20 188 377
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