Wieder Perspektiven für Flachs und Hanf
(Bonn) - Nach mehrjährigem Gerangel um eine Reform der Gemeinsamen Marktordnung für Flachs und Hanf hat der EU-Agrarrat nunmehr am 17. Juli 2000 den Knoten durchgeschlagen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) wertet die Beschlüsse als wesentliche Verbesserung gegenüber den ursprünglichen Vorschlägen der EU-Kommission. Der Rat und zuvor vor allem das Europäische Parlament haben die Argumente des Berufsstandes aufgenommen und die extrem restriktiven Reformvorschläge der EU-Kommission verworfen. Der Anbau und die Verarbeitung von Flachs und Hanf erhalten damit auch in Deutschland und Europa weiterhin eine Perspektive. Flachs und Hanf haben eine positive umweltpolitische Bedeutung in der landbaulichen Fruchtfolge. Maßgeblich für die Renaissance von Flachs und Hanf sind ebenso die hohen Qualitäten dieser Naturfasern in Textilien sowie die breiten Einsatzmöglichkeiten in neuen und erneuerbaren Werkstoffen.
Die Verarbeitungsprämie für Kurzfaserflachs und Hanf wurde auf 90 Euro je Tonne festgelegt; nach dem Kommissionsvorschlag sollte sie lediglich 40 Euro betragen und im Jahr 2005 eingestellt werden. Die dem Flachs- und Hanfbau in Deutschland zugestandene Höchstmenge sollte nach dem Kommissionsvorschlag lediglich 6 300 Tonnen für Kurzfaserflachs betragen. Der tatsächliche Ratsbeschluss beträgt jetzt 12 800 Tonnen und ist damit ebenfalls eine wichtige Verbesserung.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn, Telefon: 0228/81980, Telefax: 0228/8198205