Pressemitteilung | (NABU) Naturschutzbund Deutschland - Landesverband Nordrhein-Westfalen

Windkraft im Wald nur als letzte Option

(Düsseldorf) - Naderer: Potenziale für Ausbau der Windenergie in bereits intensiv genutzten Landschaftsräumen müssen vorher ausgeschöpft werden / Statement der NABU-Landesvorsitzenden Dr. Heide Naderer zur heute veröffentlichten Windkraftpotenzialstudie für NRW

"Die heute veröffentlichte Windkraftpotenzialstudie für Nordrhein-Westfalen bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen. Der absolut notwendige Ausbau der Windenergie soll lediglich auf Kosten geschützter Freiflächen und wertvoller naturnaher Räume vorangetrieben werden", kommentierte die NABU-Landesvorsitzende das heute präsentierte Ergebnis. Nicht nur für den Natur- und Artenschutz sei dies ein extrem schlechtes Szenario. "Die Fokussierung beim Ausbau der Windkraft auf Naturschutz- und ursprüngliche Waldflächen - die so genannten "Kalamitätsflächen" - lehne der NABU mit Blick auf eine zukunftsfähige und gleichzeitige Bewältigung der Biodiversitäts- und Klimakrise als nicht akzeptabel ab.

Ein Ausbau der Windenergie auch an Waldstandorten käme für den NABU NRW nur als letzte Option in Frage. Zuerst müssten alle Flächenpotenziale in bereits intensiv genutzten Landschaftsräumen voll ausgeschöpft werden. Die Potenzialstudie bestätige hier ein deutliches Flächenpotenzial für den Windkraftausbau: Bereits bei einem zugrunde gelegten Abstand zur Wohnbebauung von 720 Metern statt 1000 Metern stünden 25.000 ha Potenzialfläche für den Bau von Windrädern zur Verfügung. Hinzu kämen Flächen entlang von Straßen und Schienen sowie im Umkreis von Luftverkehrseinrichtungen und seismologischen Stationen.

"Damit lässt sich in einem erheblichen Umfang kurzfristig der wesentliche Flächenbedarf für die erneuerbaren Energien decken", so Naderer. Dazu muss die nordrhein-westfälische Landesregierung als wichtigste Stellschraube für den Ausbau nun endlich die 1000-Meter-Abstandsregelung zur Wohnbebauung in NRW abschaffen. Naderer: "Diese Zahlen bestätigen, dass ein Ausbau der Windenergie im Wald absolut unnötig ist."

Quelle und Kontaktadresse:
(NABU) Naturschutzbund Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW/Pressestelle Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf Telefon: (0211) 159251-0, Fax: (0211) 159251-15

(sf)

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