Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Winnenden: Statt einer Verbots- ist eine Bildungsdebatte notwendig / Deutscher Kulturrat begrüßt, dass nicht die übliche Schwarzweißdebatte geführt wird

(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass nach den tragischen Ereignissen in Winnenden nicht wieder die übliche Schwarzweißdebatte um die Ursache so schrecklicher Gewalttaten geführt wird. Zwar gibt es einige wenige Politiker und Experten, die fast schon reflexartig nach dem Verbot von Computerspielen rufen, doch die Mehrzahl sieht keinen Bedarf an gesetzlichen Änderungen.

Das ist eine positive Entwicklung und zeigt, dass die in den letzten Jahren geführte Debatte um Computerspiele zu einer Versachlichung beigetragen hat. Der Deutsche Kulturrat hat sich an dieser Debatte beteiligt (http://www.kulturrat.de/text.php?rubrik=72) und tritt für eine konsequente Durchsetzung der bestehenden Regelungen im Jugendschutz ein.

Zugleich muss eine gesellschaftliche Debatte darüber geführt werden, warum gerade männliche Jugendliche solche schrecklichen Taten verüben. Hier mehren sich die Hinweise, dass im bestehenden System der vorschulischen und schulischen Bildung Jungen gegenüber Mädchen benachteiligt werden und besonders überfordert sind.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Statt einer Verbotsdebatte steht nach den schrecklichen Ereignissen von Winnenden dringend eine Bildungsdebatte an. Dabei darf es nicht weiter darum gehen, wie Kinder und Jugendliche noch schneller durch die Schule geschleust werden können, sondern vielmehr um Fragen von Anerkennung und Respekt."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Chausseestr. 103, 10115 Berlin Telefon: (030) 24728014, Telefax: (030) 24721245

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