Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

„Wir brauchen Bund und Länder, will Deutschland bei der Bildung wieder in der ersten Liga spielen“

(Frankfurt am Main) – Für den Erhalt der gemeinsamen Bildungsplanung hat sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stark gemacht. „Wenn Bund und Länder an einem Strang ziehen, kann Deutschland im Bildungsbereich künftig wieder in die erste Liga aufsteigen. Alle Fachleute warnen davor, den Bildungsbereich allein in die Verantwortung der Länder zu geben. Die Ministerpräsidenten sind gut beraten, auf diesen Rat zu hören“, sagte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange am 16. Dezember in Frankfurt a.M. zur Föderalismusdebatte. „Der Bund darf die Bildung im Machtpoker mit den Ländern um Kompetenzen und Geld nicht als Bauernopfer bringen.

Stange warnte davor, den Bund aus dem Bildungsbereich herauszudrängen. Ohne das finanzielle Engagement des Bundes wären Projekte wie die Schaffung von mehr Ganztagsschulen oder das Sinus-Programm zur Verbesserung des Mathe- und Naturwissenschaftlichenunterrichts nicht möglich gewesen. „Die Zeche zahlen die Menschen in den finanzschwächeren Bundesländern. Wenn die Gelder fehlen, werden die Länder ihr Kita-Angebot zurückfahren, keine Ganztagsschulen einrichten und weniger Studienplätze vorhalten. Damit wird faktisch das Ziel der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland aufgegeben“, sagte Stange.

„Qualitätssicherung und gute Arbeitsverhältnisse sind Garant dafür, dass Deutschland bei der Schaffung eines gemeinsamen Hochschulraumes in Europa nicht abgehängt wird. Wer nur die Zugänge und Abschlüsse an den Hochschulen bundeseinheitlich regeln will, wird Schiffbruch erleiden. Wir müssen in Europa mit einer Stimme sprechen, wenn wir gehört werden wollen“, unterstrich die Gewerkschafterin.

Eltern müssten bei einem Umzug von Hamburg nach Berlin die Garantie haben, dass ihre Kinder problemlos die Schule wechseln können. PISA habe gezeigt, dass es bereits jetzt von Bundesland zu Bundesland zum Teil große Unterschiede im Schulsystem gebe. „Die 16 Schulsysteme in Deutschland müssen mehr zusammen wachsen, statt durch Kleinstaaterei noch stärker zerklüftet zu werden“, betonte die GEW-Vorsitzende.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201

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