Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

„Wir brauchen einen nationalen Bildungsdialog“ / Gewerkschaft mahnt SPD und CDU: Bund braucht Kompetenzen in der Bildung

(Frankfurt am Main) – "Wir fordern eine mögliche Große Koalition auf, dass sie Bildung zum Topthema macht. Hier liegt der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Für notwendige Verbesserungen im Bildungsbereich bieten wir unsere Unterstützung an", sagte Ulrich Thöne, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), anlässlich der heutigen (28. September) Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD.

Damit das deutsche Bildungswesen wieder Anschluss an die europäische Spitze findet, bedürfe es einer nationalen Kraftanstrengung, betonte Thöne. "Bund, Länder und Kommunen müssen an einem Strang ziehen. Eine Wettbewerbs-Föderalisierung des Bildungswesens führt zu mehr Kleinstaaterei und koppelt uns von der europäischen Entwicklung ab", erklärte der GEW-Vorsitzende.

Das Land brauche eine bereite gesellschaftliche Debatte über die Zukunft des Bildungswesens. "Wir schlagen einen nationalen Bildungsdialog vor. Die Gesellschaft muss definieren, was Bildung leisten soll und wie die Schritte zum Erreichen dieser Ziele aussehen. Zum Beispiel: Wie sichern wir Qualität? Wie senken wir die Zahl der Bildungsabbrecher? Wie fördern wir Migrantinnen und Migranten?", sagte der GEW-Vorsitzende. Dabei müsse aber auch klar sein, dass es qualitativ gute Bildung nicht zum Nulltarif gibt. "Ohne eine deutliche Steigerung der öffentlichen Ausgaben für das Bildungswesen auf mindestens sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts, den skandinavischen Standard, ist nachhaltige Qualitätsverbesserung nicht zu machen", unterstrich Thöne.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201

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