Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

„Wir machen den Unterschied“ / BDL-Tagung zur Abwanderung junger Menschen

(Berlin) - „Natürlich können wir die Entwicklung nicht umkehren. Aber wir können für die Probleme der ländlichen Lebensräume sensibilisieren und sehen uns als Landjugendverband auch in der Pflicht, etwas zu tun. Denn ob Kinoabend oder Tanzgruppe – unsere Angebote können den Unterschied machen“, so Iris Comdühr, stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Mit ihr waren junge Leute aus ganz Deutschland am 2. und 3. Oktober nach Bonn zur BDL-Regionaltagung „Landleben? Landleben!!! – gegen Abwanderung junger Menschen“ gekommen.

Patentrezepte zum Aufhalten der Abwanderungsströme vom Land in die Städte hatten die Landjugendlichen zwar nicht parat, aber es wurde immer wieder deutlich, welchen Beitrag das Engagement jedes Einzelnen für die Attraktivität des ländlichen Umfelds leistet. Mit der 48-Stunden-Aktion der Berlin-Brandenburger Landjugend zum Beispiel. Genau 148 Gruppen verschönerten an einem Wochenende öffentliche Bereiche, organisierten Dorffeste… Sie stellten damit etwas auf die Beine, was ein Stück Heimat ausmacht. „Nur mit positiven Taten lassen sich negative Vorurteile bekämpfen“, fasste Andreas Pförtner, Vorsitzender der Landjugend Berlin-Brandenburg, zusammen. Aber auch durch die Organisation von Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche bereichert die Landjugend vieler Landesverbände das Dorfleben.

Während der Tagung entwickelten die Landjugendlichen auch Ideen, mit deren Hilfe die ländlichen Regionen als Lebens-, Bildungs- und Arbeitsraum junger Menschen attraktiver würden. Ein einheitliches deutsches Bildungssystem mit länderübergreifenden Standards könne dazu beitragen. Damit einher müsse eine Abkehr von der Zentralisierung der Bildungseinrichtungen gehen, forderten die TeilnehmerInnen der BDL-Tagung auf ihrer Ideenbörse. Sie stellten fest, dass Mitfahrzentralen – auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln – die Mobilität erhöhen könnten.
Vor der Ideenbörse hatte Prof. Hermann Schlagheck, früherer Abteilungsleiter im Bundesministerium für Ernährung, Verbraucherschutz und Landwirtschaft, die Landjugendlichen mit Hintergrundwissen versorgt. Statt geförderter Einzelprojekte seien vielmehr Gesamtkonzepte notwendig, in denen die Stärken einer Region eine besondere Rolle spielen müssten, so Schlagheck. Gewinnen könnten nur die Regionen, die den Menschen Identität vermitteln könnten. Gerade die jungen Menschen trügen dazu mit ihren Initiativen und ihrem Engagement bei, sagte der Professor in seinem fesselnden Referat.

Mit großer Begeisterung wurde auch der Vortrag von Dr. Klaus Sühl aufgenommen. Der Staatssekretär im Mecklenburg-Vorpommerschen Arbeitsministerium stellte das Projekt „Einfach anfangen“ vor, das sich vor allem an junge Menschen auf dem Land richtet und den Existenzgründergeist fördern soll.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V., Haus der Land- und Ernährungswirtschaft e.V. Carina Gräschke, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Claire-Waldof-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: 030/31904-253, Telefax: 030/31904-206

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