Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Wirtschaft ehrt Leuchttürme der Aus- und Weiterbildung / Initiativpreis 2008 geht an: BASF, Festo Bildungsfonds, Welt der Wunder / Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold erhält Sonderpreis

(Berlin) - Vier wegweisende Initiativen in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung wurden am 4. November im Haus der Deutschen Wirtschaft, Berlin prämiert. Neben zwei Global Playern hatten sich auch zwei kleinere Unternehmen mit ihren innovativen Konzepten gegen mehr als 60 Mitbewerber durchgesetzt. „Die Beispiele unterstreichen, wie kreativ und praxisnah Unternehmen ihre individuelle Verantwortung für die Qualifizierung von Fach- und Führungskräften wahrnehmen“, betont Professor Dr. Utho Creusen, Vorsitzender der siebenköpfigen Jury. Solche „Leuchttürme“ seien wichtige Quellen zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses in Deutschland.

Die hervorragende Arbeit der Unternehmen ins rechte Licht zu rücken, ist das Anliegen des Initiativpreises Aus- und Weiterbildung, eine gemeinsame Auszeichnung von Otto Wolff-Stiftung, Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und „WirtschaftsWoche“. Mit der gläsernen Pyramide werden seit 1993 beispielhafte Projekte ausgezeichnet.

„Die hohe Qualität der eingereichten Maßnahmen hat es der Jury bei der Auswahl nicht leicht gemacht“, so Creusen. Besonders überzeugt hätten aber letztlich die folgenden Gewinner:

BASF Ausbildungsverbund - schafft zusätzliche Ausbildungsplätze und verbessert den Übergang von Ausbildung zu Beschäftigung

Der 2003 von der BASF initiierte Ausbildungsverbund mit Partnerunternehmen gibt jungen Leuten aus der Metropolregion Rhein-Neckar nicht nur die Chance auf einen Berufseinstieg, sondern gewinnt auch neue Betriebe für eine Ausbildung, schafft zusätzlich Ausbildungsplätze und hilft beim Übergang von Ausbildung in Beschäftigung. Der Verbund macht es möglich, die bisherige Überbedarfsausbildung in eine Bedarfsausbildung umzuwandeln, die sich auch an den Anforderungen anderer Firmen aus Handwerk, Handel und Industrie orientiert. Dabei werden die grundlegenden Ausbildungsleistungen zentral von der BASF SE erbracht, im betrieblichen Teil ihrer Ausbildung arbeiten die Azubis dann direkt in den Partnerbetrieben. Die Übernahmequote der im Verbund ausgebildeten Azubis lag in 2008 bei stolzen 75 Prozent. Von der Verbundlösung profitieren gerade kleinere oder spezialisiertere Unternehmen, die nicht alle vorgeschriebenen Inhalte einer umfassenden Berufsausbildung vermitteln können. Das wichtige Ziel der Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Region wird u.a. durch den Erhalt der Ausbildungsplätze vor Ort und die Gewinnung neuer Ausbildungsbetriebe erreicht. Fast die Hälfte der Ausbildungsplätze konnte bei Firmen akquiriert werden, die noch nicht oder nicht mehr ausgebildet haben. Derzeit umfasst der Verbund etwa 800 Ausbildungsbetriebe.

Festo Bildungsfonds - erfolgreich studieren durch Qualifizierung und Finanzierung

Der Festo Bildungsfonds schafft bessere Rahmenbedingungen für ingenieurwissenschaftliche und technische Studiengänge und übernimmt damit eine gesellschaftliche Verantwortung zur Qualifizierung junger Menschen. Er richtet sich an Studierende und Doktoranden sowie an Interessierte, die eine berufsbegleitende, hochschulbasierte Qualifizierung, z. B. einen Bachelor- oder Masterabschluss, anstreben. Der Fokus liegt auf den Bereichen Ingenieurwissenschaft und Technik, sowie angrenzenden Fächern wie z. B. Mathematik, Physik oder Informatik. Besonderheit: Die Initiative übernimmt als erster unternehmenseigener Bildungsfonds die Bereitstellung finanzieller Mittel und fördert gleichzeitig die beruflichen Qualifikationen. Hinzu kommt das Angebot, wichtige Kontakte innerhalb eines gewachsenen Netzwerkes aus technisch-orientierten Unternehmen und engagierten Professoren knüpfen zu können. Ziel ist es, Studienzeiten zu verkürzen und gleichzeitig die Qualifikation der Teilnehmer zu erhöhen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Zukunftssicherung des Standortes Deutschland.

Welt der Wunder GmbH - wdwip.tv

Beim weltweit ersten interaktiven Live-Sender im Internet lädt das Wissenschaftsmagazin „Welt der Wunder“ die Zuschauer ein, direkt in das Sendegeschehen einzugreifen. Es verbindet also klassische TV-Kompetenz mit der Interaktivität des Internet. Die Übergänge der einzelnen Arbeitsbereiche des Senders sind fließend. Daher müssen die Auszubildenden bei Welt der Wunder aufgeschlossen sein für bereichsübergreifende Tätigkeiten in der TV-Redaktion und Produktion. So hat ein Sendetechniker zum Beispiel die Möglichkeit, einen Beitrag zu entwickeln, zu produzieren und diesen selbst in der Sendung zu moderieren. Im Zeitalter der Medien-Konvergenz entwickeln die Auszubildenden damit völlig neue Wege, bestehend aus technischen Lösungen und inhaltlichen Ideen. Sie arbeiten direkt an ihrer beruflichen Zukunft und an der Zukunft der Medien mit. Dieses tägliche punktgenaue Training on the job erfordert von den Auszubildenden von Beginn an ein hohes Maß an Selbständigkeit im Handeln und die Übernahme von Verantwortung. Es fördert die Handlungskompetenz und den Teamgeist.

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eG - „no money – no future“

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Ver- und Überschuldung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gewinnen die Vermittlung von Finanzkompetenz und die Prävention bereits in den Schulen an Bedeutung. Wie man mit seinem Geld vernünftig umgeht, ist letztlich keine Frage von Talent, sondern etwas, das man durch Üben und Fallbeispiele erlernen muss. Im Rahmen einer berufsbegleitenden Traineeausbildung entwickelten junge Nachwuchskräfte und Auszubildende der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold daher einen 90-minütigen Workshop, der sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse richtet. Unter dem Motto „no money – no future“ tauschen die jungen Nachwuchsbanker ihre Krawatte mit Schulkreide und besuchen die Schulen in der Region. In einer Doppelstunde erarbeiten sie gemeinsam mit den Schülern den verantwortungsvollen Umgang mit Geld. „Wer spart wie viel?“, „Wofür wird das Geld ausgegeben?“, „Was ist ein Haushaltsplan?“, „Wie bessere ich mein Taschengeld auf?“, „Wo lauern Kostenfallen?“

Weitere Informationen zu den prämierten Konzepten und zu den beispielhaften Initiativen finden Sie unter: www.initiativpreis.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Pressestelle Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 203080, Telefax: (030) 203081000

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