Wirtschaft steht zu Ausbildungsversprechen / Gewerkschaften in die Pflicht nehmen / DIHK-Resolution
(Berlin) - Die Wirtschaft steht zu ihrer Verantwortung: Jeder junge Mensch, der kann und will, wird ausgebildet. Dies bekräftigt der Bildungsausschuss des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in einer in Hamburg verabschiedeten Resolution Ausbilden Zukunft sichern!. Dies setze voraus, dass auch Staat und Gewerkschaften ihrer Verantwortung gerecht würden. Der Ausschussvorsitzende, Nikolaus W. Schües, appelliert an alle Betriebe, zur vorausschauenden Sicherung des Fachkräftenachwuchses auszubilden.
Zwischen 1994 und 2002 hatten die Unternehmen in Industrie, Handel und Dienstleistungen die Lehrverhältnisse um mehr als 20 Prozent gesteigert.
Derzeit wirkten sich stockende Strukturreform, Konjunkturabschwung, Insolvenzrekorde und Rekordarbeitslosigkeit zunehmend negativ auf den Ausbildungsmarkt aus. Um unter diesen Gegebenheiten das Ziel, mehr Ausbildungsplätze bereitzustellen, zu erreichen, müssten die Bedingungen für die Berufsausbildung in Deutschland schnellstens verbessert werden. Notwendig seien folgende Maßnahmen:
- Die Wirtschaft braucht neue und flexible Berufsbilder. Insbesondere im Dienstleistungssektor kann auf diese Weise weiteres Ausbildungspotenzial erschlossen werden.
- Für praktisch Begabte müssen theoriereduzierte Berufe entwickelt und erlassen werden
- Die gesetzlichen und tariflichen Regelungen müssen entbürokratisiert und den betrieblichen Möglichkeiten flexibel angepasst werden. Es muss der Grundsatz gelten: Ausbildung geht vor Übernahme.
- Die Ausbildungsreife der Schulabgänger muss durch die Steigerung der Qualität des allgemein bildenden Schulsystems verbessert werden.
Der DIHK-Bildungsausschuss fordert die Bundesregierung und Gewerkschaften auf, in den anstehenden Gesprächen diese Punkte gemeinsam mit der Wirtschaft schnellstens umzusetzen. Die Gewerkschaften müssen entsprechend ihrer Verantwortung konstruktiv an diesem Prozess mitwirken und von dirigistischen Maßnahmen Abstand nehmen.
Das erfolgreiche duale Ausbildungssystem muss gestärkt und für die europäische Zukunft fit gemacht werden.
Quelle und Kontaktadresse:
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