Pressemitteilung | MVFP Medienverband der Freien Presse e.V.

Wirtschaft und Werbung: Talsohle scheint erreicht / Gesamtwirtschaft und Werbemarkt warten erstmalig wieder mit positiven Umsatzzahlen auf

(Berlin) - Die Rezession scheint in Deutschland vorbei zu sein. Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal wieder gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zum Vorquartal um 0,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag (13. August 2009) in Wiesbaden mitteilte. Damit käme die konjunkturelle Belebung deutlich früher als von vielen Experten erwartet. Zuvor war die deutsche Wirtschaftsleistung in vier Quartalen in Folge geschrumpft. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte das BIP im zweiten Quartal aber noch um 6,6 Prozent niedriger gelegen haben. Dies verdeutlicht, wie stark die Wirtschaft von der globalen Krise getroffen wurde. Abzuwarten bleibt allerdings, welchen Einfluss stabilisierende Sondermaßnahmen wie Abwrackprämie und Förderprogramme für die Bauwirtschaft auf dieses vorläufige Ergebnis des Statistischen Bundesamtes haben.

Auch für die Eurozone scheint der Durchbruch geschafft. Im zweiten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal nur noch um 0,1 Prozent, nach minus 2,5 Prozent im Vierteljahr zuvor, teilte die Statistikbehörde Eurostat mit. Die überraschend positive Entwicklung hängt vor allem mit der Lage in Deutschland und Frankreich zusammen. EZB-Direktoriumsmitglied Jürgen Stark sah denn auch deutliche Zeichen der Stabilisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten. "Diese fußen nicht mehr nur auf Umfragen, sondern werden zunehmend auch von realwirtschaftlichen Daten bestätigt. Diese deuten in der Tat darauf hin, dass positive Wachstumszahlen bereits früher als bisher erwartet werden können", sagte er in einem Gespräch mit der "Börsen-Zeitung". Gleichwohl interpretieren Experten die Lage vorsichtig: Die Rezession scheint überstanden - der deutliche Aufschwung ist noch nicht in Sicht.

Auch im deutschen Werbemarkt gibt es erstmalig Tendenzen der wirtschaftlichen Stabilisierung. Laut Nielsen Media Research ist der Juli ist der erste Monat des Jahres, der ein Plus der Bruttowerbeumsätze gegenüber dem Vorjahresmonat mit sich bringt. Auf das bisherige Jahr 2009 (Januar bis Juli) liegt der Gesamtmarkt jedoch noch bei einem Minus von 2,7 Prozent. Dabei schlagen sich die Gattungen in der Bilanz nach den ersten sieben Monaten äußerst unterschiedlich. Verstärkte Abverkaufswerbung lässt Plakatwerbung (+ 12,9 Prozent), Radio sowie Zeitungen mit 0,9 bzw. 0,3 Prozent plus gut dastehen. Das Fernsehen liegt - brutto - nach wie vor bei einem leichten Minus von 0,5 Prozent.

Besonders spürbar ist der Rückgang der Werbeinvestitionen erneut bei den Zeitschriften. Publikumszeitschriften verzeichnen zwischen Januar und Juli bei einem Bruttowerbeumsatz von knapp 1,9 Milliarden Euro erneut ein Minus, das sich unbereinigt bei mittlerweile 15,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingependelt hat. Immerhin hat sich das Minus seit April von ursprünglich 19 Prozent bis heute kontinuierlich auf aktuell minus 9 Prozent im Juli verringert. Fachzeitschriften verzeichnen ein unbereinigtes Minus von 8,3 Prozent auf jetzt knapp 225 Millionen Euro.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. (VDZ), Haus der Presse Pressestelle Markgrafenstr. 15, 10969 Berlin Telefon: (030) 726298-0, Telefax: (030) 726298-103

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