Wirtschaftliche Lage in diakonischen Unternehmen trübt sich ein
(Berlin) - Nur etwas mehr als jedes dritte diakonische Unternehmen (36,4 Prozent) erwartet im noch laufenden Geschäftsjahr ein positives Jahresergebnis. Knapp jedes fünfte Unternehmen schreibt in 2025 voraussichtlich rote Zahlen. Das geht aus der jährlichen Herbstumfrage des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD) hervor. Besonders im Bereich Gesundheit und bei den Hilfen für Menschen in besonderen sozialen Situationen ist die wirtschaftliche Situation angespannt: Dort rechnen 61 Prozent mit einem negativen Jahresergebnis. In der Altenhilfe sind es dagegen nur 13 Prozent. „Immer weniger Unternehmen schaffen es noch, eine positive Rendite zu erwirtschaften. Dabei wäre ein Plus von 2,5 bis 4 Prozent eigentlich wirtschaftlich gesund, um in die Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur, in Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit investieren zu können“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer und Bereichsleiter Ökonomie, Rolf Baumann.
Angebotseinschränkungen ab 2026 möglich
Erstmals fragte der Verband auch danach, ob es im laufenden oder kommenden Jahr zu Einschränkungen des Leistungsangebot aufgrund der Refinanzierung kommt. Knapp jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) bejahte diese Frage. Gleichzeitig hoffen die Unternehmen vorsichtig im kommenden Jahr auf etwas Entspannung: Lediglich 6,9 Prozent der Befragten rechnen 2026 noch mit einem negativen Jahresergebnis – der niedrigste Wert seit mindestens fünf Jahren. Die große Mehrheit (59,7 Prozent) plant, zumindest ein ausgeglichenes Jahresergebnis erzielen zu können. 33 Prozent kalkulieren mit einer Rendite von über 0,5 Prozent. „Nach der Corona-Krise und den erheblichen Sach- und Personalkostensteigerungen in Folge des Ukraine-Kriegs pendelt sich die Inflation wieder auf ein moderates Maß ein und erfordert geringere Anpassungen der Leistungsentgelte. Zudem zahlen sich Optimierungsprozesse aus, die viele Unternehmen eingeleitet haben”, deutet Baumann die Entwicklung. Gleichwohl bleiben Risikofaktoren bestehen, etwa durch die Krankenhausreform, die Finanzlage der Kostenträger und die noch nicht absehbaren Folgen weiterer Reformen. „Wir brauchen den Mut zur Deregulierung, um effizienter zu werden und Innovationspotenziale freizusetzen”, fordert vor diesem Hintergrund auch Dr. Simon Stark, stellvertr. VdDD-Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Personal und Recht bei den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Zudem steige der Handlungsdruck auf die Politik, die Finanzierung der sozialen Angebote zukunftsfest aufzustellen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD), Invalidenstr. 29, 10115 Berlin, Telefon: 030 8847170-0
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