Pressemitteilung | (BF) Bundesverband Flachglas e.V.

Wirtschaftsfaktor Flachglas: Zahlen, Daten, Fakten

(Troisdorf) - Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas, erklärt anlässlich des Pressegespräches "Wirtschaftsfaktor Flachglas in Deutschland" am Montag, 6. Dezember 2010:

"Zum Bundesverband Flachglas gehören die Hersteller und Händler von Glasprodukten für Bau- und Solaranwendungen, aktuell mehr als 100 Mitgliedsunternehmen mit über 200 Betriebsstätten. Sie repräsentieren über 90 Prozent der deutschen Produktion. Die rund 24.500 Mitarbeiter produzierten im vergangenen Jahr Flachglasprodukte mit einem Wert von ca. 2,3 Milliarden Euro. Diese Werte addieren sich aus den Produkten der zu unserem Verband zählenden Floatglas- und Gussglas-Hersteller, der Glasbeschichter, der Unternehmen, die sich auf die Herstellung von Einscheibensicherheits- und Verbundsicherheitsglas spezialisiert haben sowie der Produzenten von Isolierglas. 45 Fördermitglieder aus dem Zulieferer-Bereich runden unser Portfolio ab. Für 2010 erwarten wir eine Steigerung der Produktionsmenge um vier bis fünf Prozent. Für 2011 gehen wir derzeit von einem ähnlichen Niveau aus wie in diesem Jahr - weiteren Zuwächsen dürfte entgegenstehen, dass die Mittel aus dem Konjunkturpaket II auslaufen und die KfW-Fördermittel für Energieeffizientes Bauen und Sanieren geringer sein werden als 2010.

Die Weltproduktion im Bereich Flachglas-Basisprodukte lag 2009 bei rund 6,6 Milliarden Quadratmetern. Über 80 Prozent der Weltproduktion gehen in Bau-Anwendungen, ein Prozent ins Solar- und sechs Prozent ins Automotive-Geschäft; der Rest sind Spezialanwendungen. Diejenigen, die in Deutschland produzieren, sind die Unternehmen Pilkington, Saint-Gobain, Euroglas, Guardian und Scheuten/Interpane. Elf Floatglas-Anlagen gibt es in unserem Land.

Die industrielle Herstellung von Floatglas, dem Basisprodukt unserer Branche, beträgt pro Anlage rund 700 bis 800 Tonnen pro Tag. 2009 wurden in Deutschland von etwa 1.400 Mitarbeitern rund 129 Millionen Quadratmeter Floatglas (das sind rund 1,55 Millionen Tonnen) mit einem Produktionswert von rund 450 Millionen Euro hergestellt. Das Mengenwachstum 2010 wird mit vier bis fünf Prozent erwartet, was unter anderem einer neuen, weiteren Produktionsanlage zu verdanken ist.

Gussglas wird in Deutschland hauptsächlich von den Unternehmen Saint-Gobain und Lamberts hergestellt. Es wird im Bau- und Solarbereich verwendet. 2009 lag die Produktion bei rund zehn Millionen Quadratmetern im Wert von rund 67 Millionen Euro. Dafür zeichneten rund 200 Mitarbeiter verantwortlich. Beim Gussglas wird 2010 aufgrund des Solarmarktes mit höheren Produktionszuwächsen gerechnet.

Beschichtetes Glas wird in Deutschland von insgesamt sieben Firmen hergestellt, die derzeit zehn Produktionsstätten im Land unterhalten. 750 Mitarbeiter stellten 2009 rund 40,5 Millionen Quadratmeter mit einem Produktionswert von rund 245 Millionen Euro her. Eine zusätzliche Produktionsanlage sorgt auch dank des allgemeinen Trends zu Dreifach-Isolierglas für ein entsprechendes Mengenwachstum im Jahr 2010.

Im Bereich Einscheibensicherheitsglas sind rund 140 Produktionsanlagen in etwa 90 Betrieben mit der Herstellung beschäftigt. Darüber hinaus gibt es vier Großproduktionen für Solar-Anwendungen; 2010 kam hier eine weitere hinzu. 3.100 Mitarbeiter stellten 2009 rund 23 Millionen Quadratmeter mit einem Produktionswert von rund 243 Millionen Euro her. Etwa 50 Prozent der Menge wird für den Bausektor verwendet und etwa 50 Prozent für den Solarbereich.

Beim Verbundsicherheitsglas VSG produzieren fünf große Hersteller rund 80 Prozent der Gesamtmenge in Bandmaßen der Größe 600 mal 321 cm und 25 weitere Produktionsstätten fertigen den Rest in so genannten Festmaßen. Die hergestellte Menge betrug 2009 rund 19 Millionen Quadratmeter, der Produktionswert betrug rund 230 Millionen Euro. 1.000 Mitarbeiter waren dafür verantwortlich.

Mehr als 220 Unternehmen in Deutschland beschäftigen sich mit der Herstellung von Isolierglas. Das Portfolio reicht vom Großkonzern über Lizenzgruppen bis hin zu unabhängigen Einzelherstellern und einigen Fensterfabriken, die ihr Isolierglas selbst fertigen. 18.000 Mitarbeiter stellten 2009 rund 30 Millionen Quadratmeter mit einem Produktionswert von rund 1,06 Milliarden Euro her. Das Mengenwachstum 2010 wird hier ebenfalls mit etwa vier bis fünf Prozent erwartet.

Dreifachglas entwickelt sich in diesem Zusammenhang immer mehr zum Trendprodukt. So lag der Anteil an der Isolierglas-Produktion 2009 bei etwa 25 Prozent; für 2010 sehen wir den Anteil dieses besonders effizienten Glases in den Bereichen Gebäudemodernisierung und -neubau bereits bei 40 Prozent.

Wir gehen davon aus, dass Dreifach-Wärmedämmglas sich innerhalb weniger Jahre zum Standardprodukt entwickeln wird. Das gilt für den Neubau wie auch für den Renovierungsbereich, wo erhebliche Einsparungen erreicht werden können. Schließlich ist es bei aller Technik die Verglasung, die das Fenster ausmacht - und da gibt es anspruchsvolle Lösungen im Hinblick auf Energieeinsparung und Nutzung."

Quelle und Kontaktadresse:
BF Bundesverband Flachglas e.V. Pressestelle Mülheimer Str. 1, 53840 Troisdorf Telefon: (02241) 87270, Telefax: (02241) 872710

(mk)

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