Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.
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Wirtschaftsjunioren fordern massiven Ausbau der Kinderbetreuung / Zur Finanzierung auch Senkung des Kindergeldes denkbar / Christmann: „Das Elterngeld ist nur bei gesicherter Betreuung sinnvoll“

(Berlin) - „Paaren gerade für das erste, anschaffungsintensive Jahr der Elternschaft eine Lohnersatzleistung anzubieten, kann letzte Hürden vor der Verwirklichung des Kinderwunsches abbauen – allerdings nur dann, wenn nach dieser ‚Anschubfinanzierung’ die Betreuung gesichert ist.“ Das sagte Bert Christmann, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, am 07. September zu den jüngsten Vorschlägen der Bundesfamilienministerin Renate Schmidt. Unter unseren Nachbarländern gelinge vor allem denjenigen eine Erhöhung ihrer Geburtenrate, die weniger in Geld- und stattdessen in Dienstleistungen investierten: „Allerhöchste Priorität muss der massive Ausbau der Betreuung haben – von der Krippe bis zum Hort“.

Länder wie Dänemark oder Schweden, aber auch die Niederlande oder die USA, so Christmann weiter, hätten nicht nur höhere Geburtenraten, sondern zugleich auch eine höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen. Dieser doppelte Erfolg, im Gegensatz zum doppelten Versagen in Deutschland, lasse sich direkt auf die Betreuungsquoten zurückführen. Ein zwölfmonatiges Elterngeld anstelle des Erziehungsgeldes könne insbesondere bei den berufstätigen Akademikerinnen zusätzliche Hemmnisse abbauen und finde eben als zusätzliche Maßnahme auch die Unterstützung der jungen Selbständigen und Führungskräfte. – „Die erste Sorge aber ist nicht: Wie kann ich Einkommensverluste der ersten Monate ausgleichen? Sondern: Wie kann ich auf Dauer und nach einer kurzen Pause wieder in meinen Job zurückkehren?“

An einer finanziellen Absicherung des angekündigten Tagesbetreuungsausbaugesetzes führe darum kein Weg vorbei. In Zeiten knapper Kassen sei beispielsweise auch eine Streichung der Eigenheimförderung denkbar – allein die Kinderkomponente betrage hier rund 3,8 Milliarden Euro. Auch eine Senkung des Kindergeldes müsse erwogen werden. Christmann: „Wenn wir die Kindergeldleistungen um ein Drittel kürzen, haben wir immer noch europäisches Durchschnittsniveau – und rund 13 Milliarden Euro, mit denen wir den Eltern viel effektiver helfen können“. Zudem sei mit einer solchen Maßnahme auch den Unternehmen gedient, die qualifizierte Frauen gern einstellen und halten wollen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/203080, Telefax: 030/203081000

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