Pressemitteilung | Verband Fenster + Fassade (VFF)

Wirtschaftsprognose 2022: Fenstermarkt +0,8 Prozent, TĂŒrenmarkt +1,4 Prozent

(Frankfurt am Main/Troisdorf/Velbert) - Der Fenstermarkt in Deutschland wird 2022 voraussichtlich um 0,8 Prozent wachsen. Das Szenario berĂŒcksichtigt aufbauend auf dem bisherigen Erhebungsmodell die derzeitigen Auswirkungen des Ukrainekrieges mit seinen LieferengpĂ€ssen und gestiegenen Beschaffungskosten. Im TĂŒrenmarkt könnte 2022 noch ein Wachstum von +1,4 Prozent erreicht werden, so die aktuellen Marktzahlen der Heinze GmbH.

Im Rahmen der Fachtagung Statistik und Markt des VFF in Frankfurt fand am 03. Mai 2022 die gemeinsame Vorstellung der Fenster- und TĂŒrenmarktzahlen fĂŒr die Prognose 2022 der VerbĂ€nde Fenster + Fassade (VFF), Bundesverband Flachglas (BF), pro-K und Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) statt. Jörg Flasdieck und Christian Blanke (beide Heinze GmbH) erlĂ€uterten die neuen Marktzahlen zur EinschĂ€tzung der Marktentwicklung. Erstmals wurden zwei Szenarien dargestellt. Das Szenario P0 geht in der Chronologie der Marktentwicklung aus Baugenehmigungen und Phasenmodell nicht von Störungen durch LieferengpĂ€sse und BeeintrĂ€chtigungen infolge von Beschaffungspreissteigerungen aus. Das realistische Szenario ist P1. Hier wurden die aktuell erkennbaren Risiken des Ukrainekrieges mitberĂŒcksichtigt. Sollten sich die Kriegsauswirkungen auch infolge möglicher Versorgungsunterbrechungen noch verschĂ€rfen, werden die Marktdaten sodann im Oktober anzupassen sein. Der genaue Bericht mit allen Detailanalysen und Auswertungen wird in ca. 14 Tagen erscheinen.

Die aktualisierten Daten fĂŒr 2022 zeigen im Wohnungsbau, dass die energetische Sanierung noch um 2,1 Prozent auf 7,53 Mio. Fenstereinheiten (FE) zunehmen wird. Da aber noch in 2022 nach wie vor ein hoher Überhang an Baugenehmigungen fĂŒr Wohnneubauten vorhanden ist, wird der gesamte Neubaubereich 2022 voraussichtlich nur leicht um -0,4 Prozent auf 6,10 Mio. FE schrumpfen, wĂ€hrend der Bereich Sanierung um 1,5 Prozent auf 9,85 Mio. FE zunehmen wird.

"Die Sanierungsbereitschaft im Wohnbau wird gerade durch die aktuell gestiegenen Energiekosten und die nach wie vor vorhandenen Förderprogramme daher kontinuierlich wachsen. Diese Entwicklung muss durch den angekĂŒndigten Umbau der BEG-Förderung in 2023 in der energetischen Sanierung weiter gestĂ€rkt werden", betont VFF-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Frank Lange.

Laut Studie werden im laufenden Jahr 57,7 Prozent der Fenster mit Dreifachverglasung ausgestattet sein. "Die zunehmende Bedeutung der Energieeffizienz hat dazu beigetragen, dass fast drei Viertel aller im Neubau verwendeten Fenster inzwischen dieses QualitĂ€tsmerkmal aufweisen", kommentiert BF-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Jochen GrönegrĂ€s und betont: "Im Sanierungsbereich muss die Quote noch gesteigert werden, insbesondere der Anteil von 35 Prozent im Nichtwohnbau bietet Potenzial."

Die Entwicklungen am AußentĂŒrenmarkt sind vergleichbar. Wie im Fensterbereich kann der Zuwachs im Wohnbau in Höhe von +2,1 Prozent die zu erwartenden RĂŒckgĂ€nge im Nichtwohnbau kompensieren. In Summe wird im AußentĂŒrenmarkt mit einem Anstieg um +1,4 Prozent auf 1,41 Mio. StĂŒck gerechnet. Getragen wird der Anstieg in 2022 durch die Modernisierung: es wird ein Zuwachs von 2,3 Prozent auf 1,009 Mio. erwartet, wĂ€hrend der Neubau leicht um -0,8 Prozent auf 403.000 StĂŒck nachgeben wird. Insgesamt weist die Studie fĂŒr 63,4 Prozent aller TĂŒren eine erhöhte Sicherheit aus. "Im Wohnbaubereich liegt die Quote sowohl im Neubau als auch in der Renovierung bereits ĂŒber 70%", so Holger Koch, stellvertretender GeschĂ€ftsfĂŒhrer des FVSB, und er ergĂ€nzt: "Dies spiegelt das steigende SicherheitsbedĂŒrfnis der Bewohner wider. Im Nichtwohnbau wird allerding noch mehrheitlich auf Produkte mit Basissicherheit zurĂŒckgegriffen".

Ralf Olsen, GeschĂ€ftsfĂŒhrer pro-K, weist abschließend auf die differenzierte Datenerhebung hinsichtlich der Rahmenmaterialien hin. "Die Studie gibt uns einen guten Einblick in die Marktanteile. Insbesondere die separate Darstellung der verschiedenen Materialien in den vier Marktsegmente ist sehr hilfreich." Im Fenstermarkt ist Kunststoff als Rahmenmaterial mit einem Anteil von 54,1 Prozent deutlich vorne, im AußentĂŒrenbereich kann er sich mit einem Anteil von 38,1 Prozent knapp vor Metall behaupten.

Eine Prognose fĂŒr die Marktentwicklung 2023 ist in dieser schwierigen aktuellen Lage mit Einflussfaktoren der Pandemie und des Krieges aktuell kaum möglich. Eine erste EinschĂ€tzung wird im Rahmen der Fenster- und TĂŒrenmarktdaten wieder im Oktober 2022 erhoben und veröffentlicht.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Fenster + Fassade (VFF) Pressestelle Walter-Kolb-Str. 1-7, 60594 Frankfurt am Main Telefon: (069) 955054-0, Fax: (069) 955054-11

(mw)

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