Pressemitteilung | Industrieverband Agrar e.V. (IVA)

Wirtschaftsstandort Deutschland braucht die Grüne Gentechnik

(Frankfurt am Main) - Ein „innovationsfreundliches Signal“ muss nach Ansicht des Industrieverbands Agrar (IVA) von dem Referenten-Entwurf zur Änderung des Gentechnikgesetzes ausgehen, der derzeit im Bundesverbraucherschutzministerium erarbeitet wird. „Die Novelle muss sicherstellen, dass die EU-Freisetzungsrichtlinie eins zu eins umgesetzt wird“, forderte IVA-Hauptgeschäftsführer Oskar Böttcher. „Sie muss die Vorteile der Grünen Gentechnik für Landwirtschaft und Verbraucher anerkennen und den Fördergedanken des alten Gentechnikgesetzes fortschreiben.“ Potenzielle Nutzer der Grünen Gentechnik in Deutschland sollten nicht weiterhin abgeschreckt werden, so Böttcher anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbands in Frankfurt.

Derzeit dürfen gentechnisch verbesserte Pflanzen (GVP) in Deutschland nicht genutzt und nicht angebaut werden. „Wenn wir über Koexistenz von GVP und traditionellen Pflan-zensorten und über Wahlfreiheit für die Verbraucher diskutieren, dann setzt dies voraus, dass auch eine Entscheidung für und nicht nur gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel möglich ist.“

Anbauprogramme im Bereich Pflanzen-Biotechnologie liegen derzeit in Deutschland auf Eis. „Das steht in krassem Widerspruch zum Geist der europäischen Freisetzungsrichtlinie und zu dem von Kanzler Schröder unterzeichneten Vertrag von Lissabon“, kritisierte Böttcher. „In diesem Vertrag hat sich der Bundeskanzler unmissverständlich dazu bekannt, Europa bis zum Jahre 2010 zum weltweit führenden Wirtschaftsstandort zu machen. Dabei wird der Ausschöpfung der Potenziale der Biotechnologie entscheidende Bedeutung beigemessen.“

„Bereits heute haben Start-Ups mit viel versprechenden Produkten im Bereich der Pflanzen-Biotechnologie große Schwierigkeiten, privates Risikokapital für ihre Forschung zu finden“, sagte Böttcher. Unter diesem Aspekt gehe von der Fortführung des Fördergedankens ein wichtiges Signal für den forschungsbasierten Wirtschaftsstandort Deutschland aus.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrieverband Agrar e.V. Karlstr. 19-21, 60329 Frankfurt Telefon: 069/25561281, Telefax: 069/236702

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