Pressemitteilung | Deutscher Hochschulverband (DHV)

Wissenschaftsverbände fordern bessere finanzielle Rahmenbedingungen

(Bonn) - Für den Wohlstand in den deutschsprachigen Ländern und in Europa muss es ausreichende Bildungs- und Forschungsbudgets geben. Investitionen in diese Bereiche haben den höchsten "return on investment".

Die Wissenschaftsverbände Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (Deutscher Hochschulverband (DHV), Österreichischer Universitätsprofessor/Innenverband (UPV), die Vereinigung der Schweizerischen Hochschuldozierenden (VSH)) haben anlässlich einer gemeinsamen Tagung zum Thema "Welche Ressourcen brauchen Universitäten und Forscher/Innen?" in Wien bessere und verlässlichere finanzielle Rahmenbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefordert. Angesichts der enorm steigenden Forschungsinvestitionen insbesondere im asiatischen Raum müssen auch in Europa die Bildungs- und Forschungsbudgets entsprechend hohe Zuwachsraten aufweisen. Nur so können Europa und die deutschsprachigen Ländern konkurrenzfähig bleiben und den Wohlstand erhalten. Es gibt eine Vielzahl an Untersuchungen, die belegen, dass der "return on investment" nirgendwo so groß ist (Faktor 3 bis 4) wie bei der Forschungsförderung und bei Investitionen in Bildung.

Eine unzureichende Grundfinanzierung führt auch zwangsläufig zu schlechten Studienbedingungen. Wachsende industrielle Drittmittel sind nicht als Ersatz für eine vom Staat zu gewährleistende ausreichende Budgetierung zu sehen, sondern nur als Zusatz. Denn die Unabhängigkeit der Universitäten muss erhalten bleiben.

Kompetitive Verfahren wie die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern in Deutschland reichen nach Ansicht von DHV, UPV und VSH nicht aus, um das Kernübel der Unterfinanzierung von Universitäten zu beheben. Derartige Wettbewerbsformate können allerdings wertvolle Impulse geben - auch für die Förderung von Kooperationen in der Forschung. Bei der Ausgestaltung solcher Initiativen kommt es insbesondere darauf an, die Exzellenz von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, nicht unbedingt die von Universitäten in ihrer Gesamtheit, in den Mittelpunkt zu stellen.

Die drei Verbände sind sich einig, dass kreative Forschungsprozesse größtmögliche institutionelle und persönliche Freiheit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforderten. Bei der fachlichen Ausrichtung und Profilbildung von Universitäten müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daher umfassende Mitsprache- und Mitwirkungsrechte haben. Nur mit ihren Leistungsträgern und nicht gegen sie können Universitäten Spitzenerfolge erringen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV) Pressestelle Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Telefon: (0228) 9026666, Fax: (0228) 9026680

(tr)

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