Wohneigentum schlägt gesetzliche Rente
(Berlin) - Wohneigentum ist eine zentrale Säule der Vermögensbildung und bei der Altersvorsorge. Wer im Wohneigentum lebt, hat ein durchschnittlich sechsmal so hohes Vermögen wie Mieter – auch in derselben Einkommensgruppe. Das sind die zentralen Befunde einer Studie des IW Köln im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen, die jetzt veröffentlicht wurde.
Wohneigentümer verfügen im Schnitt über 535.800 Euro Sachvermögen (Mieter: 51.100 Euro) und sogar über ein höheres Geldvermögen (119.900 Euro gegenüber 45.100 Euro). Wichtigster Vermögensbestandteil ist dabei die selbstgenutzte Immobilie an sich. Zwar liegen die Verbindlichkeiten bei Wohneigentümern höher als bei Mietern (65.500 Euro gegenüber 8.600 Euro); trotzdem besitzen Wohneigentümer ein Nettovermögen, das mit 590.200 Euro das von Mieterhaushalten (87.600 Euro) um ein Vielfaches übertrifft.
Wohneigentum hat den Vorteil, dass es als einzige Form der Altersvorsorge schon im Erwerbsalter genutzt werden kann. Eigentümer sind in der Rentenphase deutlich seltener von einer Altersvorsorgelücke betroffen als Mieter – selbst wenn der Wert des Wohneigentums bei der Betrachtung außen vor bleibt.
Grund für die Unterschiede ist vor allem die höhere Ersparnisbildung: Während Wohneigentümer im Erwerbsalter Konsumverzicht üben, weisen die Mieterhaushalte höhere Konsumquoten auf.
„Wohneigentum ist eine wichtige Säule der privaten Altersvorsorge. Unsere Analysen zeigen dabei, dass Wohneigentümer auch zusätzlich viel sparen, weshalb sie im Rentenalter deutlich besser aufgestellt sind als Mieter“, erklärt dazu Prof. Dr. Michael Voigtländer, einer der Co-Autoren der Studie.
Eine stärkere Förderung von Wohneigentum ist gesellschaftlich und ökonomisch gesehen sinnvoll, denn Wohneigentumsförderung verbessert die individuelle Altersvorsorge, entlastet langfristig die Sozialsysteme und unterstützt eine ausgewogene Vermögensbildung.
Gleichzeitig wird es für Haushalte immer schwieriger, die Eigenkapitalhürde zu überspringen. Rund 30 Prozent des Kaufpreises müssen in der Regel an Eigenkapital bei den Käufern vorhanden sein – als Sicherheit und zum Bestreiten der Erwerbsnebenkosten. Gestiegene Immobilienpreise und Baukosten, im internationalen Vergleich hohe Erwerbsnebenkosten und mangelnde Sparanreize in der Vergangenheit haben die Hürde wachsen lassen.
Dazu erklärt Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen: „Sparanreize müssen verbessert, Nebenkosten gesenkt werden. Will die Bundesregierung die Eigenkapitalbildung zügig fördern, muss sie bestehende Instrumente ausbauen und modernisieren: Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmer-Sparzulage und Eigenheim-Rente.“
Mit Blick auf die Kostenseite erinnert Prof. Dr. Michael Voigtländer: „Mit hohen Erwerbsnebenkosten wie der Grunderwerbsteuer blockiert die Politik den Zugang zu Wohneigentum. Auch im Sinne der Altersvorsorge bedarf es hier einer Reform.“
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Privaten Bausparkassen e.V., Germaine Dahlmann, Leiter(in) Kommunikation, Klingelhöferstr. 4, 10785 Berlin, Telefon: 030 590091-500
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