Pressemitteilung | (DAI) Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.

Wohnungen bauen, statt Märkte regulieren

(Berlin) - In den Koalitionsverhandlungen geht es dieser Tage auch um das Thema bezahlbarer Wohnraum. Als politisch populäres Instrument gilt die sog. Mietpreisbremse, mit der man der Wohnungsnot gerade in Ballungszentren begegnen möchte. Eine Deckelung der Mieten ist aber aus Sicht des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine (DAI) nur das Behandeln eines Symptoms, nicht jedoch der Ursache. Das Problem löst man nur, indem neue Wohnungen gefördert und gebaut werden.

Seit einigen Jahren geraten Ballungszentren wie München, Köln, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart oder Berlin immer mehr in die Situation, dass bezahlbarer Wohnraum knapp wird. Eine politische Reaktion auf diese Entwicklung ist die aktuell im Zuge der Koalitionsverhandlungen diskutierte Mietpreisbremse. So soll beispielsweise die Miete in Zukunft innerhalb von vier Jahren um max. 15 Prozent steigen dürfen; aktuell gilt das für den Zeitraum von drei Jahren. Der DAI richtet darum klare Forderungen an die Politik.

"Was wir brauchen sind offenbar weniger regulierende Instrumentarien wie eine Mietpreisbremse, sondern vielmehr Anreize für den Neubau von Wohnungen. Es muss allen Beteiligten klar sein, dass zusätzliche, neue Wohnungen von der Wohnungswirtschaft bzw. Investoren gebaut werden. Wenn neben den bestehenden zahlreichen Vorschriften für Gebäude wie der Entwurf von Mobilitätskonzepten, die alternative Energieerzeugung oder die Wärmedämmung noch weitere Auflagen hinzukämen, wird das am Ende zu weniger bezahlbare Wohnungen anstelle von mehr Wohnraum führen," meint DAI Präsident Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart. "Unser Verband setzt sich zudem seit Jahren für mehr baukulturell gehaltvolle Erschließung im Bestand ein und fordert eine solide, auf Dauer ausgerichtete Förderung der Städte, um lebenswerte Stadtquartiere zu ermöglichen," so Baumgart.

Den wichtigen Akteuren des Wohnungsmarktes muss mit investitionsfördernden und nachhaltigen Entwicklungsmöglichkeiten geholfen werden. Förderprogramme wie der Stadtumbau oder die Soziale Stadt seien hier nur beispielhaft erwähnt. Die Kürzungen der vergangenen Jahre in z.T. drastischem Umfang in diesem Bereich müssen schnellstmöglich rückgängig gemacht werden, heißt es beim DAI.

Quelle und Kontaktadresse:
DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V., c/o KEC Udo Sonnenberg, Geschäftsführer Salzufer 8, 10587 Berlin Telefon: (030) 21473174, Fax: (030) 21473182

(cl)

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