Pressemitteilung | Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU)

Wohnungen Berlin: Genehmigt ist noch nicht gebaut

(Berlin) - Gut ein Fünftel der in Berlin seit 2004 genehmigten Wohnungen ist nicht gebaut worden. Das ergab eine Auswertung des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU). "Die Zahlen zeigen: Der Anstieg der Baugenehmigungen allein gibt keinen Grund zur Entwarnung auf dem Berliner Wohnungsmarkt", so BBU-Vorstand Maren Kern auf einer Podiumsdiskussion auf der Immobilienmesse Expo Real in München.

Auf Grundlage von Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg verglich der BBU für den Zeitraum 2004 bis 2011 die Zahl der pro Jahr fertig gestellten Wohnungen mit der Zahl der im jeweiligen Vorjahr genehmigten Wohnungen. Zwischen 2004 und 2010 wurden demnach rund 34.200 Wohnungen genehmigt. Zwischen 2005 und 2011 fertig gestellt wurden aber lediglich rund 26.800 neue Wohnungen - eine Diskrepanz von rund 7.400 Wohnungen bzw. fast 22 Prozent. Das Missverhältnis zeigt sich dabei selbst beim Vergleich der Genehmigungen 2010 und der Fertigstellungen 2011: Es wurden rund 1.000 bzw. knapp 18 Prozent weniger Wohnungen errichtet als genehmigt - trotz des Nachfragebooms am Berliner Wohnungsmarkt.

Kern: "Genehmigt ist noch längst nicht gebaut. Die Zahlen stehen für Finanzierungs- und Planungshürden, Probleme bei der Bauausführung, Auseinandersetzungen mit Anliegern und Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung von Baustandards. Berlin ist von den dauerhaft mindestens 6.000 neuen Wohnungen pro Jahr auf jeden Fall noch ein ganzes Stück entfernt." Tatsächlich bewegten sich die Fertigstellungszahlen zwischen 2005 und 2011 mit einer angesichts der kräftigen Bevölkerungsentwicklung Berlins eher geringen Dynamik zwischen 3.500 und 4.500 Wohnungen pro Jahr.

Nachfrage wächst dreimal so schnell wie das Angebot
Zwischen 2005 und 2011 nahm die Zahl der Privathaushalte in Berlin um rund 98.000 zu. Kern: "Die Nachfrage nach Wohnraum ist also gut dreimal so schnell gestiegen wie das Angebot. Vor dem Hintergrund überrascht nicht, dass der Wohnungsleerstand so rasch zurückgeht."

125 Quadratmeter, fünf Zimmer
Die Auswertung des BBU zeigt zudem auch, dass die neu gebauten Wohnungen in Berlin eher groß sind. Die durchschnittliche Wohnfläche der zwischen 2005 und 2011 fertig gestellten Wohnungen lag demnach bei gut 125 Quadratmetern, verteilt auf durchschnittlich gut vier Zimmer. Kern: "An dem sich im Segment der kleinen Wohnungen abzeichnenden Angebotsproblem ändert dieser Neubau deshalb wenig."

Politik für mehr Wohnungen
Vor dem Hintergrund der Zahlen forderte Kern: "Berlin braucht eine Politik für mehr Wohnungen. Das gilt vor allem auch im Hinblick auf Wohnungen für einkommensschwache Haushalte. Hier wird das Land um eine eigene Neubau- und Modernisierungsförderung nicht herumkommen."

Wer ist der BBU?
Unter dem Dach des BBU sind 360 Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften der Länder Berlin und Brandenburg vereint. Die BBU-Mitgliedsunternehmen bewirtschaften gut 1,1 Millionen Wohnungen. Das sind rund 40 Prozent aller Mietwohnungen in Berlin und fast 50 Prozent der Mietwohnungen im Land Brandenburg.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) Dr. David Eberhart, Pressesprecher Lentzeallee 107, 14195 Berlin Telefon: (030) 897810, Telefax: (030) 89781249

(cl)

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