Wohnungsbau auf Rekordtiefstand / Statistisches Bundesamt meldet: 2009 nur 159.000 Wohnungen fertig gestellt / Minus von 9,6 Prozent bei Fertigstellung von neuen Wohnungen / Investmentimmobilien gewinnen an Attraktivität
(Berlin) - In Deutschland werden immer weniger Wohnungen gebaut. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts wurden 2009 nur rund 159.000 Wohnungen fertig gestellt -9,6 Prozent oder 17.000 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Dies ist der niedrigste Wert seit der deutschen Vereinigung. Seit dem Höchststand im Jahr 1995 ging die Zahl der jährlich fertig gestellten Wohnungen um mehr als 73 Prozent zurück. Diese Zahlen hat das Statistische Bundesamt jüngst veröffentlicht.
"Der Wohnungsbau in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Die Fertigstellungszahlen liegen deutlich unterhalb des eigentlichen Bedarfs", stellt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des IVD fest. Eine Bedarfsdeckung erfordere nach jüngsten Berechnungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) rund 195.000 neu gebaute Einheiten im Jahr. "Das Angebot an neuen Wohnungen nimmt weiterhin ab - steigende Mieten sind die Folge", sagt Schick. Der Investmentmarkt profitiere daher von den zurückgehenden Fertigstellungszahlen. "Der deutsche Wohnungsmarkt gewinnt für Bestandshalter und Käufer weiter an Attraktivität. Investoren von bestehenden Mehrfamilienhäusern oder vermieteten Wohnungen können vom derzeitigen Marktumfeld profitieren, da die Nachfrage nach Wohnimmobilien durch den Neubau nicht gedeckt wird und die meisten Bestandsimmobilien unter den Herstellungskosten für einen Neubau erworben werden können", so Schick.
"Hausbesitzer profitieren davon, dass auf der Angebotsseite keine neuen Wohnungen auf den Markt kommen, während die Nachfrage in zahlreichen Quartieren vor allem deutscher Großstädte weiter steigt."
Laut IVD sei der Einstiegszeitpunkt in den Wohnimmobilienmarkt günstig. "Wer den Kauf einer Wohnimmobilie zur Selbstnutzung oder als Kapitalanlage plant, sollte das derzeit günstige Marktumfeld nutzen. Historisch niedrige Zinsen, moderate Kaufpreise, steigende Nachfrage auf der Nutzerseite und damit verbunden anziehende Mieten sprechen für den Kauf von Wohnimmobilien. Der Zeitpunkt ist günstig", sagt Schick.
Im vergangenen Jahr sind laut Angaben des Statistischen Bundesamts nur 137.000 Wohngebäude fertig gestellt worden. Das ist ein Rückgang von 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Besonders deutlich ist der Rückgang bei Ein- und Zweifamilienhäusern mit 12,4 beziehungsweise 15,2 Prozent. Bei Mehrfamilienhäusern beträgt der Rückgang 5,3 Prozent.
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