Pressemitteilung | GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

Wohnungsbau bricht deutlich ein – Deutschland braucht eine „Fast Lane“ fürs Wohnen

(Berlin) - „Der Einbruch bei den Baufertigstellungen ist alarmierend – aber leider keine Überraschung. Mit nur 251.900 fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2024 ist der Wohnungsbau um über 14 Prozent eingebrochen. Das ist der niedrigste Stand seit Jahren – und ein deutlicher Weckruf zu schnellem und entschlossenem Handeln“, kommentiert Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

„Wir brauchen jetzt sofort eine ‚Fast Lane‘ für das Wohnen in Deutschland! Das unendliche Dickicht aus Regeln muss für das bezahlbare Wohnen eine Zeit lang zurücktreten. Für erneuerbare Energie wurde das eingeführt. Warum nicht beim Wohnen? Wir brauchen Vorfahrt für das Menschenrecht auf Wohnen!“

„Die Bundesregierung muss jetzt in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit alle Hebel in Bewegung setzen und viele positive Pläne aus dem Koalitionsvertrag Realität werden lassen. Der Wohnungsbau muss entschlossen entbürokratisiert, entlastet und gezielt gefördert werden. Deutschland braucht einen Bau-Neustart – und zwar jetzt“, sagt Gedaschko.

Folgende Maßnahmen müssen aus Sicht der sozial orientierten Wohnungswirtschaft jetzt prioritär umgesetzt werden:
1. Einführung des „Bau-Turbos“ (§ 246e BauGB):
Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen durch feste Fristen und eine Genehmigungsfiktion radikal beschleunigt werden.
2. Ermessensprüfung erleichtern – Wohnraum ist überragendes öffentliches Interesse:
Die Schaffung von Wohnraum in angespannten Märkten muss gesetzlich als vorrangiges Ziel verankert werden, um langwierige Abwägungsprozesse zu verkürzen.
3. Standards kostengünstig und praxistauglich ausgestalten:
Mit dem Gebäudetyp E soll einfaches und bezahlbares Bauen ermöglicht werden – ohne dass jede Abweichung von Normen gleich ein Mangel ist.
4. GEG weiterentwickeln – nicht verschärfen:
Das Gebäudeenergiegesetz muss sich auf CO₂-Einsparung und Wirtschaftlichkeit konzentrieren – neue Verschärfungen wären ein Todesstoß für viele Projekte.
5. Fördermittel dauerhaft und planbar gestalten und Bauüberhang aktivieren:
Die Förderung muss auf drei Säulen ruhen – sozial, bezahlbar, steuerlich – und der EH55-Standard zeitlich befristet wieder nutzbar gemacht werden, um blockierte Projekte zu realisieren.
6. Sozialen Zusammenhalt in den Quartieren stärken:
Die Städtebauförderung – insbesondere für den sozialen Zusammenhalt – muss verdoppelt werden, um auf die zunehmenden Herausforderungen in den Quartieren zu reagieren.
7. Gleichwertige Lebensverhältnisse – strukturarme Regionen unterstützen:
Strukturschwache Regionen brauchen mehr Mittel, um Leerstand zu aktivieren und die Daseinsvorsorge zu sichern – sonst vertieft sich die Spaltung im Land.

Quelle und Kontaktadresse:
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., Andreas Schichel, Leiter(in) Pressestelle, Klingelhöferstr. 5, 10785 Berlin, Telefon: 030 824030

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