Wohnzusatzkosten-Vergleich 2025: Hamburg wird teurer - aber bei der Grundsteuer ist der Senat auf dem richtigen Weg
(Hamburg) - Die neuen Zahlen des Bund der Steuerzahler zeigen ein gemischtes Bild. Einerseits steigen die laufenden Wohnzusatzkosten in nahezu allen Landeshauptstädten - Hamburg eingeschlossen. Andererseits beweist Hamburg bei der Reform der Grundsteuer, dass ein einfaches und faires Modell möglich ist. Damit setzt die Hansestadt ein wichtiges Signal, während viele andere Bundesländer ihre Bürger mit überzogenen Wertmodellen zusätzlich belasten.
Der BdSt hat für alle Landeshauptstädte die Wohnzusatzkosten ohne Grundsteuer verglichen - also Wasser-, Schmutzwasser-, Niederschlagswasser- und Abfallgebühren sowie den Rundfunkbeitrag.
In Hamburg steigen diese Kosten 2025 auf 1.322,10 Euro (Vorjahr: 1.265,48 Euro). Das Plus von 56,62 Euro entspricht rund 4,5 Prozent. Damit liegt Hamburg leicht besser als im Vorjahr - statt Platz 7 jetzt Platz 6.
Ein Teil des rechnerischen Anstiegs ergibt sich aus der neuen Vergleichsbasis: Das Mustergrundstück wurde bundesweit von 300 auf 500 Quadratmeter erweitert, die versiegelte Fläche erhöht. Ohne diesen methodischen Effekt läge Hamburg bei einer realen Steigerung von 2,85 Prozent.
Deutlich wird aber auch: Die Stadt nutzt das neue Grundsteuer-Flächenmodell und setzt damit auf ein transparentes System, das nicht künstlich an Bodenwerten oder typisierten Mieterwartungen dreht. Ein Ansatz, der Haushalten Planungssicherheit gibt.
Mit dem Flächenmodell steht Hamburg im aktuellen Gesamtranking inklusive Grundsteuer auf Platz 4. Das zeigt: Die Reform wirkt - und zwar positiv. Hamburg hat damit den schweren Fehler vermieden, den viele Bundesländer mit wertbasierten Modellen begehen. „Hamburg setzt beim Grundsteuermodell wichtige Akzente. Die Stadt zeigt, dass ein einfaches und gerechtes System möglich ist“, sagt Sascha Mummenhoff, Landesvorsitzender des Bund der Steuerzahler Hamburg e. V.
Dennoch bleibt Hamburg mit einem Hebesatz von 975 Prozent eine der teuersten Städte Deutschlands. Zwar wurde das Aufkommen - wie versprochen - aufkommensneutral gestaltet. Aber der Senat hätte die historische Chance nutzen können, Haushalte spürbar zu entlasten. „Das Modell ist richtig, aber die Ausgestaltung ist nicht mutig genug. Wer echte Steuerentlastung will, darf sich nicht allein auf ein neues Berechnungssystem verlassen“, so Mummenhoff.
Zusätzlicher Kostendruck kommt von städtischen Betrieben wie Hamburg Wasser oder den Energienetzen. Beide Unternehmen sind bereits wegen ineffizienter Strukturen und Kostenexplosionen aufgefallen. Dort - nicht bei den Bürgerinnen und Bürgern - besteht der eigentliche Reformbedarf.
Unsere Forderungen:
• Keine weiteren Hebesatzsteigerungen
• Entlastungen bei Energie- und Wohnnebenkosten
• Steuerfreiheit beim Ersterwerb von selbstgenutztem Wohneigentum
• Strenge Wirtschaftlichkeitskontrolle für städtische Unternehmen
Wie sich die künftigen Kosten durch Zukunftsentscheid verändern werden, bleibt abzuwarten. Klar ist: Hamburg sollte nicht dauerhaft zu den hochpreisigen Standorten gehören. Die Grundsteuerreform war ein erster Schritt - jetzt müssen weitere folgen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Steuerzahler Hamburg e.V. (BdSt), Sascha Mummenhoff, Geschäftsführer(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ferdinandstr. 36, 20095 Hamburg, Telefon: 040 330663
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