Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Zahl des Monats: 88 Prozent der deutschen Nord- und Ostsee droht das Schicksal als Industriepark / Neue marine Raumordnung zementiert massive Übernutzung der Meere

(Berlin) - 88 Prozent: Mehr als vier Fünftel der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee, der sogenannten 200-Seemeilenzone, sollen für industrielle Interessen wie Schifffahrt, Windenergie oder Rohstoffabbau reserviert werden. So sieht es der Entwurf des Bundesinnenministeriums zur marinen Raumordnung vor, der noch in diesem Sommer vom Bundeskabinett beschlossen werden soll. In den verbleibenden 12 Prozent der Fläche darf darüber hinaus gefischt werden.

Aus NABU-Sicht werden sämtliche Wirtschaftsinteressen zu Lasten des Meeresschutzes im Prozess der Raumordnung privilegiert, Verpflichtungen der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie ignoriert. Schon heute geht es den Meeren vor unserer Haustür schlecht. Nicht einmal in Schutzgebieten gibt es nutzungsfreie Zonen. Deutschland fehlt ein Kompass in der Meerespolitik, eine nachhaltige Strategie für die Zukunft der Nord- und Ostsee.

Gegen den Ausverkauf von Nord- und Ostsee hat der NABU eine Petition gestartet. Bereits mehr als 32.000 Menschen haben unterzeichnet.

Petition: https://mitmachen.nabu.de/de/meeresschutz

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

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