Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Zahnersatzversicherung: Versicherte wollen rasch Klarheit / vzbv fordert Rücktrittsrecht bei abgeschlossenen Zahnersatzverträgen

(Berlin) - Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) hat die Abkehr der Koalition von Pauschalbeiträgen beim Zahnersatz begrüßt. Nach den Plänen der Koalition sollen die Versicherten künftig um 0,4 Prozent höhere Krankenkassenbeiträge bezahlen. "Ein prozentualer Beitragsaufschlag ist am Ende zwar auch eine zusätzliche Belastung der Versicherten," sagte vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller. "Das ist aber allemal gerechter als eine vom Einkommen unabhängige Pauschale."

Die ursprünglich auf Drängen der CDU in das Gesundheitsreformgesetz aufgenommen pauschale Sonderversicherung des Zahnersatzes sah eine Wahlmöglichkeit zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung vor. "Es hat sich jedoch als unmöglich erwiesen, gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen gesetzlichen und privaten Krankenkassen herzustellen", sagte Edda Müller. Müller forderte die CDU auf, sich auf die Koalition zuzubewegen, um Rechtssicherheit für die Versicherten möglichst rasch wiederherzustellen.

Einige Versicherer hätten die unklare Situation ausgenutzt und bereits Policen als Ersatz für die ursprünglich geplante Sonderversicherung des Zahnersatzes angeboten. "Die Verbraucherzentralen haben frühzeitig davor gewarnt, voreilig Verträge über eine Zahnersatzsonderversicherung abzuschließen", sagte Edda Müller. Wie sich nun zeige, seien diese Warnungen mehr als berechtigt gewesen, da die Rechtgrundlage etlicher Verträge mit den neuen Plänen der Koalition hinfällig würde. "Sollte der Gesetzentwurf umgesetzt werden, müssen die Versicherungsunternehmen den Verbrauchern ein uneingeschränktes Rücktrittsrecht von bereits abgeschlossenen Verträgen einräumen", so Müller.

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: 030/258000, Telefax: 030/25800218

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