Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Zeitungsverleger (BDZV) zeigen sich verantwortungslos

(Bonn/Berlin) - Auch in der sechsten Verhandlungsrunde mit dem BDZV konnten die dju in ver.di und der DJV keine Einigung zu einem Tarifabschluss erzielen. "Die Verleger wollen die wirtschaftliche Lage der Verlage ausnützen, um Tarifverträge zu Lasten der Redakteurinnen und Redakteure abzuschließen", sagten einhellig die Verhandlungsführer von DJV und ver.di, Hubert Engeroff und Frank Werneke. Beide zeigten sich enttäuscht über die Verantwortungslosigkeit der Verleger und verärgert über die Unbeweglichkeit des BDZV.

Am Verhandlungstag verweigerten sich die Verleger auf ganzer Linie. Es gab kein verbessertes Angebot zu Gehaltserhöhungen. Es blieb damit bei 2,1 Prozent Gehaltserhöhung bei vier Nullmonaten (effektiv 1,4 Prozent). Auch eine angebotene Beschäftigungssicherungsklausel lehnten die Verleger erneut ab. Und in der Frage des zum Ende dieses Jahres gekündigten Manteltarifvertrages beharrten die Verleger darauf, dass für neu einzustellende Arbeitnehmer der gekündigte MTV nicht gilt. Aus Sicht von DJV und ver.di besteht auch die Gefahr, dass in den Verlagen der Manteltarifvertrag mit Hilfe von Individualverträgen ausgehebelt wird. "Wir haben den Eindruck, dass die Verleger die Arbeitsbedingungen für Redakteurinnen und Redakteure drastisch verschlechtern wollen. Beispielsweise die Forderungen nach einer Abschaffung der 5-Tage-Woche, nach Kürzungen beim Urlaubsgeld und der Absenkung des Lebenseinkommens lassen Schlimmstes befürchten", so Frank Werneke und Hubert Engeroff. "Die Redakteurinnen und Redakteure haben ein Anrecht auf Rechtssicherheit."

Die Gewerkschaften werden den Verhandlungsstand in ihren Tarifgremien unverzüglich beraten. Die Gewerkschaften werden ihre Forderungen zum Manteltarifvertrag zeitnah den Verlegern übermitteln. Es ist danach davon auszugehen, dass zu Jahresbeginn die Tarifverhandlungen zu MTV und Gehaltstarifvertrag fortgesetzt und von massiven Protesten und Streiks begleitet werden. Nach Auffassung von ver.di und DJV provoziert der BDZV mit seiner starren Haltung die Journalistinnen und Journalisten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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