Pressemitteilung | Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger e.V (BDZV)

Zeitungsverleger würdigen Rolle der Medien nach Terroranschlägen in New York und Washington

(Berlin) - Die deutschen Zeitungsverleger haben die Rolle der Medien bei der Berichterstattung über die terroristischen Anschläge in New York und Washington vom 11. September ausdrücklich gewürdigt. „Es gab sie eben nicht, die falschen, lauten Töne, den unreflektierten Schrei nach Vergeltung“, erklärte das Ehrenmitglied im Präsidium des BDZV und Vorsitzende des Kuratoriums Theodor-Wolff-Preis, Rolf Terheyden, bei der Verleihung der Theodor-Wolff-Preise Oktober im Palais Schaumburg in Bonn.

Gerade die Zeitungen hätten mit ihrer umfassenden Hintergrundberichterstattung für Reflexion und Einordnung des Geschehenen gesorgt; dies hätten Fernsehen und Hörfunk unter dem Druck der permanenten Live-Berichterstattung nicht leisten können. Terheyden appellierte an die Medien, besonnen und kritisch zu bleiben. Bei der Berichterstattung über Terroranschläge dürften keine Feindbilder aufgebaut werden. Die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit und die Wahrung der Menschenwürde seien oberste Gebote. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass im Zuge der weiteren Entwicklung mit Zensur und Nachrichtensperren zu rechnen sei. Journalisten seien dann auf das angewiesen, was militärische Sprecher mitteilten. In dieser Auseinandersetzung stünden Journalisten dann täglich vor einem ethischen Dilemma und auch vor der Gefahr, „vereinnahmt zu werden“. Im Anschluss diskutierten der langjährige ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser und der Publizist Christian Graf von Krockow über die Rolle von Zeitungen und Büchern in der modernen Mediengesellschaft.

Neun Journalisten wurden mit dem Journalistenpreis der deutschen Zeitungen – Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet: Den mit 11.000 Mark dotierten Preis in der Kategorie „Essayistischer Journalismus“ erhielt Heribert Prantl für seinen Beitrag „Lob der Provinz“. Das Porträt von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl zu dessen 70. Geburtstag erschien in der „Süddeutschen Zeitung“, München. Die mit je 9.000 Mark dotierten Preise in der Sparte „Allgemeines“ gingen an folgende Journalisten: Jana Simon für ihren Artikel „Broszehls Leben“ („Der Tagesspiegel“, Berlin); Joachim Rogosch für seinen Beitrag „Timo spricht drei Sprachen mit den Fingern“ in der „Stuttgarter Zeitung“ sowie Thilo Knott und Michael Thiem für ihre spannende Reportage „Illegale Ware aus dem globalen Doping-Dorf“, die von der „Esslinger Zeitung“ veröffentlicht wurde. Silke Lambeck, Frank Schauka sowie Suska Döpp und Jens Meifert erhalten den ebenfalls mit 9.000 Mark dotierten Journalistenpreis der deutschen Zeitungen – Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie „Lokales“. Lambeck („Berliner Zeitung“) wurde preisgekrönt für eine brillante Erzählung über die wechselvolle Geschichte eines Kreuzberger Hauses. Weiter würdigte die Jury die Reportage „Neulich am See“ von Schauka in der „Märkischen Allgemeinen“, Potsdam, und den Beitrag „Preisnachlass bis zu 23 Prozent“, von Suska Döpp und Jens Meifert, der in der „Kölnischen Rundschau“ gedruckt wurde.

An der Ausschreibung des Preises hatten sich 338 Journalisten beteiligt. Der unabhängigen Jury zum Journalistenpreis der deutschen Zeitungen – Theodor-Wolff-Preis gehören an: Gernot Facius (Autor „Die Welt“, Berlin), Dr. Helmut Herles (Chefkorrespondent „General-Anzeiger“, Bonn), Herbert Kolbe (Chefredakteur „Emder Zeitung“), Ralf Lehmann (Chefredakteur a.D., Hattingen), Stephan Richter (Chefredakteur Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, Flensburg), Herbert Riehl-Heyse (leitender Redakteur „Süddeutsche Zeitung“, München), Dr. Klaus Rost (Chefredakteur „Märkische Allgemeine“, Potsdam), Jost Springensguth (Chefredakteur „Kölnische Rundschau“) sowie Dr. Uwe Vorkötter (Chefredakteur „Stuttgarter Zeitung“).

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. (BDZV) Markgrafenstr. 15 10969 Berlin Telefon: 030/7262980 Telefax: 030/726298299

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