Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Ziel des Ausbildungskonsenses bislang verfehlt

(Berlin) - „Zum Ende des Vermittlungsjahres 1999/2000 stehen für gut 770.000 BewerberInnen lediglich 570.600 betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung“ erklärte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Donnerstag in Berlin zu den Ergebnissen der Beratungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit. Auch wenn die derzeit 54.800 außerbetrieblichen Plätze hinzu gezählt würden, müsse festgehalten werden, dass das Ziel des Ausbildungskonsenses im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit „jeder junge Mensch, der kann und will, wird ausgebildet“, in diesem Jahr wohl nur erreicht werden könne, wenn Bund und Länder massiv zusätzliche Ausbildungsplätze finanzierten.

„Es ist erfreulich, dass sich Unternehmen und Verwaltungen mit Erfolg um eine Steigerung der Zahl betrieblicher Ausbildungsplätze bemüht haben“, erklärte der DGB-Sprecher. Aber es reiche noch lange nicht. In Ostdeutschland etwa stünde für zwei Bewerber gerade mal ein Ausbildungsplatz zur Verfügung.

Im Vergleich zum Vorjahr haben bei den Arbeitsämtern 32.000 Jugendliche weniger eine Ausbildungsstelle nachgefragt. Die steigenden Schulabgängerzahlen müssten allerdings einen Bewerberzuwachs erwarten lassen – ein Widerspruch? „Vermutlich geben immer mehr Jugendliche die Hoffnung auf. Sie melden sich erst gar nicht beim Arbeitsamt. Von einer Entspannung auf dem Ausbildungsstellenmarkt kann keine Rede sein, allenfalls von einer schöneren Statistik,“ so der DGB Sprecher.

Der DGB fordert die Wirtschaft auf, in den folgenden Wochen alles zu tun, um den unversorgten Jugendlichen zu einem möglichst wohnortnahen Ausbildungsverhältnis im gewünschten Berufsfeld zu verhelfen. Allerdings stelle sich inzwischen immer drängender die Frage, warum die bisher eingesetzten Werbemethoden bei den Betrieben und Verwaltungen nicht in größerem Umfang Erfolg hatten und ob nicht stringentere Mittel eingesetzt werden müssten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Burgstr. 29-30, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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