Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Zu den Koalitionsvereinbarungen: LandFrauen sehen sich bestätigt / Sorge um zusätzliche Kosten für landwirtschaftliche Betriebe

(Berlin) - Auf einer Sitzung am 4. und 5. November 2002 in Berlin haben die Vorsitzenden der 22 Landesverbände des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) die Koalitionsvereinbarungen der neuen Bundesregierung beraten und begrüßt, dass etliche Forderungen der LandFrauen darin Eingang gefunden haben. So sei die gesunde Ernährung für individuelle Lebensqualität anerkannt und solle in einem Modellvorhaben als Lehrfach in Schule und Hochschule unterstützt werden.

Auch werde, so dlv-Präsidentin Erika Lenz, die Absicht der Bundesregierung begrüßt, den gesamten sozialen Bereich zu reformieren. Diese Reform müsse ausgewogen sein. Für die Krankenversicherung mahnte sie vor allem die Einbeziehung der Prävention in die finanziellen Leistungen an und erinnerte in diesem Zusammenhang an die Aktionen zur Brustkrebsvorsorge in vielen Landes-LandFrauenverbänden. Außerdem erinnerte sie nochmals an die Forderung des dlv, dass die agrarsoziale Sicherung ein eigenständiges soziales System bleiben müsse.

Besorgt haben sich die Landesvorsitzenden über die Absicht der Bundesregierung geäußert, die Möglichkeit der Umsatzsteuerpauschalierung für landwirtschaftliche Betriebe zu streichen. „Mehr Geld für die Staatskasse bedeutet dieses Vorhaben nicht“, sagte Präsidentin Erika Lenz nach der Sitzung. „Aber es bedeutet mehr Bürokratie und mehr Arbeit für Steuerberater und damit mehr Kosten für die betroffenen Betriebe.“ Jeder Unternehmer müsse versuchen, diese Kosten an die Verbraucher weiter zu geben. Das bedeute, dass Nahrungsmittel aus deutscher Produktion teurer werden müssten.

Als Folge wird der Verbraucher verstärkt zu preiswerteren Nahrungsmitteln vom Weltmarkt greifen, weil ihm nach wie vor grundlegendes Wissen über gesunde Ernährung mit Nahrungsmitteln aus nachhaltiger kontrollierter Produktion fehlt. „Gerade deshalb muss das Wissen um eine gesunde Ernährung ebenso wie um eine solide Haushaltsführung von der Budgeterstellung bis zu einem guten Zeitmanagement Eingang finden in die Lehrpläne an allgemeinbildenden Schulen.“ Das ist die Schlussfolgerung der Präsidentin. Die LandFrauen sehen sich mit ihrer Forderung, dass Hauswirtschaft Alltagskompetenz werden müsse, voll bestätigt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Landfrauenverband e.V. (dlv) Reinhardtstr. 18 10117 Berlin Telefon: 030/31802029 Telefax: 030/31017831

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