Pressemitteilung | Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt)

Zulassungskriterien für Tiermedizinstudium müssen dem Nutztierpraktikermangel Rechnung tragen

(Frankfurt am Main) - Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) unterstützt den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler, mit einer Landarztquote den Zugang zum Medizinstudium zu erleichtern. "Wir wünschen uns", so Präsident Dr. Hans-Joachim Götz "dass die für uns Tierärzte zuständige Bundesministerin Ilse Aigner schnell ähnliche Maßnahmen ergreift, um den sich abzeichnenden Mangel an Nutztierärzten abzuwenden". Da die fünf tiermedizinischen Fakultäten in Deutschland leider nur unzureichend Gebrauch von den sinnvollen Auswahlgesprächen machen, schlägt der bpt vor, dass angehende Tiermedizinstudenten, die bereit sind, nach dem Studium eine Tätigkeit in der Nutztierpraxis aufzunehmen, im Rahmen einer Vorabquote bevorzugt einen Studienplatz zugewiesen bekommen. Wie groß diese Vorabquote sein sollte und nach welchen Kriterien die Auswahl der Kandidaten stattfindet, muss diskutiert werden. Als Auswahlkriterium ist zum Beispiel eine praxisnahe Ausbildung denkbar.

Immer mehr Nutztierpraxen in Deutschland, die sich hauptsächlich um die Behandlung von Rindern, Schweinen und Geflügel kümmern, klagen, dass sie freie Stellen nicht besetzen können. Mittelfristig entstehen damit ernsthafte Probleme bei der tierärztlichen Versorgung landwirtschaftlicher Betriebe, mit allen unerwünschten Konsequenzen für die Tiere (Tierschutz), den Menschen (Volksgesundheit) und die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft. Gerade immer größer werdende Tierbestände erfordern eine umso intensivere tierärztliche Betreuung, für die es ausreichend ausgebildete Nutztierpraktiker braucht. "Die tierärztliche Versorgung der landwirtschaftlichen Nutztiere wird ein ganz wichtiges Thema der Landwirtschaftspolitik in den kommenden Jahren werden", so Dr. Götz. "Wir hoffen deshalb sehr, dass sich die Politik dieser sich abzeichnenden Entwicklung annimmt. Denn bis ein neues Auswahlverfahren greift, vergehen mindestens noch einmal 7 bis 10 Jahre".

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. Pressestelle Hahnstr. 70, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6698180, Telefax: (069) 6668170

NEWS TEILEN: