Pressemitteilung | Bioland e.V. - Bundesverband

Zur Biofach 2014: Jetzt Trendwende für heimisches Bio einleiten!

(Mainz/Nürnberg) - Seit Jahren steht der deutsche Biolandbau vor einem Widerspruch: Verbraucher und Politiker wollen mehr heimische Bioproduktion, der Markt wächst, aber kaum Flächen kommen hinzu. "Das liegt vor allem an den Steinen, die uns die Politik vor Jahren in den Weg gelegt hat und die nicht weggeräumt werden", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. Vor allem die im Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) auf 20 Jahre festgeschriebene Subventionierung des Energiemaises ist Ursache für den geringen Zuwachs der heimischen Ökoflächen. Die Mais-Monokultur rechnet sich deshalb mehr als die heimische Lebensmittelproduktion. Das schlägt sich auf das Umstellungsinteresse nieder. Die Bio-Fläche wuchs 2012 um 1,8 Prozent und 2013 nur noch um 1 Prozent. "Jetzt wird das EEG neu verhandelt, jetzt werden die Fördersätze für Ökolandbau neu festgelegt, jetzt können Bund und Länder die Weichen neu stellen", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. Einen Tag vor der Eröffnung der Biofach fordert der Verband Bundeslandwirtschaftsminister Friedrich und seine Länderkollegen auf, den Ausbau des heimischen Biolandbaus stärker zu unterstützen. "Uns fehlt die heimische Ware. Bioland fordert für 2014 eine Trendwende zu mehr Bio-Wachstum", so Plagge.

"Die Neugestaltung der Programme für den ländlichen Raum in diesem Jahr bietet große Chancen, um dem Biolandbau wieder einen neuen Schub zu geben. Die vielfältigen Leistungen des Biolandbaus für sauberes Trinkwasser, gesunde Böden und mehr Klima- und Tierschutz müssen zukünftig besser honoriert werden", so Plagge. Bioland fordert eine deutliche Aufstockung der Beibehaltungsprämie für Öko-Betriebe auf 300 Euro pro Hektar Acker- und Grünland. Dies liegt noch weit unter dem Fördersatz vergleichbarer Länder wie Österreich und weit unter der Subventionierung von Energie-Mais.

Bei der Förderung von Ställen müssen die Steuergelder effizienter für mehr Tierschutz eingesetzt werden. Die ökologische Tierhaltung muss zum Maßstab für die Förderung artgerechter Stallsysteme werden. "Die Agrarministerinnen und Agrarminister der Länder haben es nun in der Hand, die Stallbauförderung entsprechend auszugestalten", so Plagge.

Von Bundeslandwirtschaftsminister Friedrich erwartet Bioland, das Ziel der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche auf Biolandbau umzustellen, im Auge zu behalten. Zudem fordert Bioland ein klares Nein der Bundesregierung zur Agro-Gentechnik auf europäischer Ebene. "Genpflanzen sind im Biolandbau verboten, eine Zulassung zum Anbau in Europa würde den ökologischen Landbau in seiner Existenz gefährden", so Plagge.

Quelle und Kontaktadresse:
Bioland Verband für organisch-biologischen Landbau e.V. Bundesverband Gerald Wehde, Referent, Pressestelle/Agrarpolitik Kaiserstr. 18, 55116 Mainz Telefon: (06131) 239790, Fax: (06131) 2397927

(cl)

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