Zusätzliche Investitionen dringend geboten!
(Schwerin) - Der Präsident des Bauverbandes M-V, Herr Dipl.-Ing. (FH) Thomas Maync, hat sich per Brief eindringlich an die Landesregierung gewandt: „Mecklenburg-Vorpommern ist nach acht Monaten das einzige Bundesland, das in allen zentralen Kennzahlen der Baukonjunktur negative Werte verzeichnet. Das ist ein alarmierendes Signal für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes.“
Nach Erhebungen des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern sind im Zeitraum von Januar bis August dieses Jahres der Umsatz der Bauwirtschaft real um 7,6 %, die Arbeitsstunden um 4,0 % und der Auftragseingang um 5,1 % eingebrochen. Die Baugenehmigungen liegen um 9,4 % unter dem Vorjahresniveau. Besonders gravierend ist der Rückgang im Straßenbau, der das Rückgrat der öffentlichen Infrastruktur bildet.
„Ursache ist nicht allein die allgemeine Wirtschaftslage, sondern zunehmend die fehlende Investitionsdynamik des Landes. Wir erleben einen Ausschreibungsstopp und die Zurückhaltung bei baureifen Infrastrukturprojekten – mit massiven Folgen für Beschäftigung, regionale Wertschöpfung und Zukunftsfähigkeit. Unsere aktuelle Konjunkturumfrage zeigt uns, dass der Auftragsbestand der Baufirmen in drei Monaten abgearbeitet sein wird“, erläutert Präsident Maync.
„Die Situation ist dramatisch: Es gibt kaum noch Auftragsüberhänge für 2026. Unternehmen sehen sich gezwungen, Kurzarbeit vorzubereiten. Der über Jahrzehnte aufgebaute, qualifi¬zierte Personalstamm steht auf dem Spiel. Und die Unternehmensnachfolge scheitert zunehmend – ein Warnsignal, das nicht ignoriert werden darf. Hinzu kommt eine besorgniserregende Entwicklung der Landesfinanzen. Die Investitionsquote sinkt von 19,0 Prozent in 2021 auf 15,4 Prozent in diesem Jahr und soll planmäßig bis 2030 weiter auf 12,4 Prozent fallen. Gleichzeitig steigen bis 2030 die Sozialquote auf 25,2 Prozent und die Personalquote auf 27,7 Prozent. Waren im Haushalt 2025 noch 299 Mio. € für Baumaßnahmen eingeplant, sind es für 2026 gerade einmal noch 278 Mio. €. 2030 sollen es sogar nur noch 259 Mio. € sein“, so Thomas Maync.
„Während unser Nachbarland Schleswig-Holstein 200 Mio. € zusätzlich in den Straßenbau bis 2030 investiert, bleibt die erhoffte Zusätzlichkeit der Investitionen aus den Sondervermögen in unserem Bundesland offenbar aus. Die Verschiebung der Ausgaben in Personal und Soziales gefährdet die Zukunftsfähigkeit des Landes und untergräbt jede Perspektive auf wirtschaftliches Wachstum. Selbst wenn Mecklenburg-Vorpommern aus dem Bundesanteil des Sondervermögens von 300 Mrd. € profitieren sollte, bleibt die Frage offen, wie die Verkehrsinfrastruktur nach Auslaufen dieser Mittel finanziert werden soll. Eine nachhaltige Antwort darauf gibt es bislang nicht. Mecklenburg-Vorpommern braucht endlich eine verbindliche, langfristige Finanzarchitektur für seine Infrastruktur“ appelliert der Präsident des Bauverbandes M-V, Herr Dipl.-Ing. (FH) Thomas Maync, eindringlich.
„Das Sondervermögen darf nicht zum Ersatz für fehlende Landesmittel werden, sondern muss als Startsignal für eine strategische Aufholoffensive verstanden werden. Wir erwarten daher, dass die notwendigen Investitionsmittel zusätzlich bereitgestellt und Ausschreibungen umgehend wieder aufgenommen werden. Jede weitere Verzögerung verschärft die Krise – mit Folgen, die weit über die Bauwirtschaft hinausreichen“, so Präsident Maync abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. - Hauptgeschäftsstelle, Sophie Kort, Mitarbeiter(in) Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Werderstr. 1, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 7418-0
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