Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

Zustimmung zur Bundeswehr auf sehr hohem Niveau

(München) – Die Unterstützung für Aufrüstung und Truppenaufbau in Deutschland hat deutlich zugenommen. Das zeigt eine Studie des ifo Instituts. Die Forscher werteten Umfragedaten aus verschiedenen Quellen zur Wahrnehmung der Sicherheit und Zustimmung zur Armee aus. „Große Krisen wie 9/11 und der russische Angriff auf die Ukraine haben die Bedrohungswahrnehmung und die Zustimmung zur Bundeswehr deutlich verändert“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 nahm die gefühlte Bedrohung in der Gesellschaft stark zu. Auch die Annexion der Krim 2014 löste eine Phase wachsender Unsicherheit aus. Als weitere Folge der Krimkrise wandelte sich das Stimmungsbild unter den Befragten im Hinblick auf Verteidigungsfragen deutlich und anhaltend. Sie befürworteten nun höhere Ausgaben und eine Vergrößerung der Truppe. Diese Entwicklung blieb bis zum Ende des Datensatzes 2020 relativ konstant. „Die Bundeswehr wird demnächst neue Umfragezahlen für das Jahr 2024 veröffentlichen“, sagt Potrafke. „Ich rechne damit, dass der Zuspruch weiter gewachsen ist – und dass inzwischen auch viele Anhängerinnen und Anhänger von SPD und Grünen die Bundeswehr stärker unterstützen als noch in der Vergangenheit.“

Angesichts der veränderten Sicherheitslage in Deutschland und Europa sind die Ergebnisse der Studie auch politisch ein wichtiges Signal. Die Bundesregierung will die Bundeswehr stark ausbauen, braucht dafür aber nicht nur Personal und Geld, sondern auch den Rückhalt der Bevölkerung. „Ohne gesellschaftliche Akzeptanz sind Ziele wie die langfristige Aufstockung auf 500.000 Soldaten schwer umsetzbar“, sagt Emil Scholten, Ko-Autor der Studie. „Die Bundeswehr braucht Rückendeckung in Politik und Gesellschaft und eine klare Kommunikation über ihre Ziele und Einsätze.“

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V., Carsten Matthäus, Pressesprecher(in), Poschingerstr. 5, 81679 München, Telefon: 089 92240

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