Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

"Zuwanderung ist kein Thema für billige Polemik"

(Berlin) - Zur Äußerung von IG-Metall-Chef Klaus Zwickel, der BDI-Präsident habe sich mit der Forderung nach Zuwanderung von 300.000 bis 400.000 Arbeitskräften als "Scharlatan disqualifiziert", erklärt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI):

Zuwanderung ist kein Thema für billige Polemik

Herr Zwickel sollte aufhören, Arbeitslose gegen Zuwanderer auszuspielen. Tatsache ist, dass jeder Green Card Inhaber durch seine Produktivität 2,5 neue Arbeitsplätze für inländische Arbeitnehmer schafft. Tatsache ist auch, dass trotz der rund 3,7 Millionen Arbeitslosen 1,5 Millionen freie Stellen gar nicht oder nur sehr schwer besetzt werden können. Somit ist es unverantwortlich von Herrn Zwickel, die jetzigen Arbeitslosen gegen die von unserem Arbeitsmarkt dringend benötigte Zuwanderung von Arbeitskräften in bestimmten Berufsfeldern auszuspielen. Damit werden nur ausländerfeindliche Ressentiments gezüchtet.

Fakt ist auch, dass wir schon im Laufe des letzten Jahrzehnts im jährlichen Durchschnitt rund 700.000 Zuzüge von Ausländern hatten, von denen aber auch 500.000 im Jahresdurchschnitt wieder weggezogen sind. Das heißt, dass wir im Durchschnitt jährlich eine Nettozuwanderung von rund 200.000 in Deutschland hatten, die sogar ohne systematische Zuwanderungs- und Integrationspolitik von unserem Land ohne größere soziale Probleme aufgenommen werden konnten.

Diese Zahlen stammen vom statistischen Bundesamt, welches auch schon im letzten Jahr festgestellt hat, dass Deutschland aufgrund der niedrigen Geburtenraten während der letzten 30 Jahre in den nächsten 50 Jahren im Durchschnitt jährlich rund 450.000 Zuwanderer bräuchte, um allein die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter konstant zu halten. Die Größenordnung wird auch von UNO-Studien belegt. Die Zahl der Erwerbstätigen ist nicht nur wichtig für den Arbeitsmarkt, sondern entscheidend für die Finanzierung unserer Sozialsysteme. Herr Zwickel sollte diese Zahlen nicht länger ignorieren. Unwahrheiten werden nicht glaubwürdiger, wenn sie polemisch vorgetragen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/20280 Telefax: 030/20282566

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