Zuwanderung löst keine akuten Probleme bei der Stellenbesetzung
(Berlin) - Eine regionale Öffnung des Arbeitsmarktes und eine kurzfristige Besetzung offener Stellen durch Einwanderer aus Drittstaaten hält DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer für nicht akzeptabel. Mit Blick auf die Debatte zur Gestaltung der Zuwanderung in der SPD-Bundestagsfraktion und der Kritik der CDU an dem Bericht der Zuwanderungskommission der Bundesregierung sagte Putzhammer am 6. Juli 2001 in Berlin: "Ein schneller Einkauf von Arbeitskräften löst nicht die Arbeitsmarktprobleme, sondern verschärft sie".
Es ginge nicht darum, Versäumnisse in der betrieblichen Aus- und Fortbildung durch Zuwanderung zu lösen. Die zentrale Verantwortung für die berufliche Aus- und Fortbildung hätten die Unternehmen und nicht der deutsche Staat oder die Herkunftsländer der Einwanderer. Er forderte, mit der Öffnung Deutschlands für Einwanderung müssten gleichzeitig familien- und bildungspolitischen Maßnahmen einhergehen.
Die Wiederholung der Gastarbeitereinwanderung der 50er und 60er Jahre läge weder im Interesse Deutschlands noch würden die Einwanderer motiviert sich nachhaltig in die Gesellschaft zu integrieren, sagte Putzhammer. "Statt nur die Empfehlungen zur befristeten Zulassung von Arbeitskräften zu beschließen, müssen wir alle Vorschläge der Bundesregierungskommission umsetzen", forderte der Gewerkschafter. Dazu gehörten insbesondere die Dauereinwanderung, die die längerfristigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und die Folgen der demographischen Entwicklung mildern solle.
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