Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Zwangspfand: Angebliche Nielsenstudie getürkt

(Berlin) - In der Diskussion um die Einführung eines Zwangspfandes auf Einweggetränkeverpackungen werden unterschiedliche Zahlen über die Kosten für den Einzelhandel genannt. Eine angeblich von ACNielsen im Auftrag des Getränkefachgroßhandels erstellte Studie, die die Zahlen belegen sollte, die auch das Bundesumweltministerium verbreitet, erwies sich nun als falsch. Hierzu erklärte am 7. Dezember der Pressesprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hubertus Pellengahr:

Die Befürworter eines Zwangspfandes auf Getränkedosen und Einwegflaschen arbeiten mit faulen Tricks und falschen Zahlen. Der Höhepunkt der Desinformationskampagne zur Durchsetzung eines Zwangspfandes ist eine angeblich vom Marktforschungsinstitut ACNielsen erstellte Studie, die in dieser Woche vom Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels und der Deutschen Umwelthilfe verbreitet wurde. Von dieser Studie hat sich ACNielsen jetzt in einem Schreiben in aller Deutlichkeit distanziert. ACNielsen hat weder einen Auftrag für eine solche Studie erhalten, noch eine Untersuchung zu diesem Thema angestellt. Die zweifelhafte Studie ist nicht vom renommierten Marktforschungsinstitut ACNielsen, sondern von Konzept & Markt, Wiesbaden. Falsch ist ebenfalls die Behauptung von Getränkefachgroßhandel und Umwelthilfe, dass eine "repräsentative Umfrage unter 49.586 Lebensmitteleinzelhandelsgeschäften" durchgeführt wurde. Es wurde lediglich eine kleine Stichprobe gemacht. Falsch ist auch die Schlussfolgerung aus der Untersuchung, das Zwangspfand koste den Handel "nur" 900 Millionen Mark. Wären die Ergebnisse der Befragung richtig gewichtet worden, ergäbe sich selbst nach der fraglichen Untersuchung eine Belastung von mehreren Milliarden Mark für die Anschaffung der Rücknahmeautomaten. Durch die Entlarvung der Studie ist den verharmlosenden Zahlen zu den Folgen eines Zwangspfandes endgültig der Boden entzogen worden.

Der HDE fordert deshalb alle Beteiligten auf, jetzt auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Tatsache ist, dass Dosen und Einwegflaschen an 150.000 Verkaufsstellen zurückgenommen werden müssten. Mindestens die Hälfte von ihnen müsste einen oder mehrere Rücknahmeautomaten aufstellen. Das allein würde schon mit zirka vier Milliarden Mark Investitionskosten zu Buche schlagen.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69

NEWS TEILEN: